Nach vier Jahren unter der Regierung der Sozialisten (Ex-Kommunisten) hat sich Bulgarien bei der Parlamentswahl für das rechte Lager entschieden.

Sofia. Die oppositionelle bürgerliche GERB-Partei gewann im ärmsten EU-Land den Prognosen zufolge etwa 117 der insgesamt 240 Mandate im Parlament. Die Sozialisten errangen danach nur bis zu 48 Sitze.

Experten sprachen von einem Denkzettel der Wähler für die Sozialisten, weil sie die Korruption und die steigende Kriminalität im Land nicht wirksam bekämpft und den damit verbundenen Stopp von EU-Geldern nicht verhindert haben. Die Sozialisten räumten am Abend ihre Niederlage bei der ersten Parlamentswahl nach dem EU-Beitritt des Landes 2007 ein. Außenminister Iwajlo Kalfin sprach von einer "schweren Niederlage" für seine Partei. Die Wahl ist ein Triumph für den GERB-Vorsitzenden Bojko Borissow, der derzeit noch Oberbürgermeister der Hauptstadt Sofia ist. Er wolle nun andere rechte Parteien zu Gesprächen einladen, sagte Borissow am Abend. Beobachter hatten mit der Niederlage der Regierung gerechnet. Kurz vor der Wahl waren mindestens fünf Personen wegen Verdachts der Wahlmanipulation verhaftet worden.