Zwei Tage nach Beginn der US-Offensive in Südafghanistan haben die radikalislamischen Aufständischen einen amerikanischen Stützpunkt im Südosten des Landes massiv angegriffen.

Kabul/Berlin. Die Internationale Schutztruppe Isaf teilte mit, bei den Gefechten am Außenposten in der Provinz Paktika seien zwei Soldaten und zehn Aufständische getötet worden. Der Sprecher der Provinzregierung sagte, Taliban-Kämpfer hätten einen Tanklastwagen vor der Basis zur Explosion gebracht und den Stützpunkt beschossen.

Neben diesem Stützpunkt im Distrikt Zhirok griffen die Taliban zwei weitere Isaf-Stellungen in Paktika an. Ein US-Hubschrauber musste notlanden. Das US-Militär nannte mechanische Probleme als Ursache. Die Taliban berichteten, sie hätten den Helikopter abgeschossen. In der südafghanischen Provinz Helmand hatten amerikanische und afghanische Truppen eine Großoffensive gegen die Taliban begonnen. Ziel der Operation "Khanjar" (Krummdolch) ist es, die Präsidentenwahlen am 20. August zu sichern und den Einfluss der Regierung in der Taliban-Hochburg Helmand wiederherzustellen.

Angesichts der Gewalteskalation in Afghanistan streitet die Union über eine Rückzugsstrategie für die deutschen Soldaten. Während die CSU ihre Forderung nach einem Ausstiegsszenario bekräftigte, hieß es in der CDU, eine solche Debatte sei verhängnisvoll. CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer sagte im Deutschlandfunk, aus Verantwortung für die Soldaten müssten Abzugskriterien entwickelt werden, sobald die Sicherungsaufgabe erfüllt sei.