Es sei eine “sehr schwere Mission“ gewesen, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nach seinem Gespräch mit dem Chef der Militärjunta in Birma, Than Shwe. Ban Ki Moon hatte von ihm die Freilassung von 2100 politischen Gefangenen und der Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi gefordert.

Rangun. Bei dem Treffen in der Hauptstadt Naypyidaw verlangte Ban außerdem ein Treffen mit Suu Kyi, die im berüchtigten Insein-Gefängnis in Rangun eingesperrt ist. Diese Bitte wies die Militärregierung mit der Begründung ab, dass der Gerichtsprozess gegen die Friedensnobelpreisträgerin noch laufe.

Die 64-Jährige hatte 1990 mit ihrer Oppositionspartei NLD die Wahl gewonnen. Das Ergebnis erkannte die Junta jedoch nie an. Seitdem verbrachte sie fast 14 Jahre in Haft oder unter Hausarrest. Die Auflagen für den Arrest soll sie angeblich verletzt haben, weshalb ihr nun der Prozess gemacht werden soll. Eigentlich hätte das Verfahren, dass seit Mai gegen Suu Kyi läuft, fast zeitgleich mit dem Eintreffen des Generalsekretärs fortgesetzt werden sollen. Nun wurde es auf den 10. Juli vertagt. Ihre Verhaftung hatte weltweite Empörung ausgelöst. Barack Obama und die EU sprachen von einem Schauprozess.

Ban Ki Moon sagte nach dem zweistündigen Gespräch mit Than trotzdem, er habe die Hoffnung nie aufgegeben, noch vor seiner Abreise am Samstag mit Suu Kyi zusammentreffen zu können. Die Unterredung mit Than sei "sehr offen und intensiv" verlaufen. Als "hochriskant" stuften UN-Mitarbeiter die Mission des Generalsekretärs ein. Wenn er die Junta, die seit 47 Jahren in Birma an der Macht ist, nicht zum Einlenken bewege, dann werde sein Ansehen Schaden nehmen.