Nach tagelangen Angriffen Rechtsextremer haben mehr als hundert Rumänen im nordirischen Belfast Zuflucht in einer Kirche gesucht.

Belfast. Bereits in den vergangenen Tagen hätten Rechtsextreme Steine geworfen und Scheiben eingeschlagen. Ihren gewaltsamen Höhepunkt erreichten die Anfeindungen am Montag bei einer Kundgebung gegen Rassismus gegenüber Menschen aus Osteuropa, an deren Rand junge Krawallmacher Flaschen warfen und den Nazi-Gruß zeigten. Auf ihrer Flucht aus dem Süden Belfasts zu ihrer Notunterkunft in dem Gemeindesaal waren die Rumänen von der Polizei und freiwilligen Helfern begleitet worden. Gestern wurden sie vorübergehend in einem Freizeitzentrum untergebracht. Einige fassten wegen der Übergriffe den Entschluss, nach Rumänien zurückzukehren. "Ich möchte jetzt nach Hause", sagte die verzweifelte Mutter eines Kleinkinds. "Ich fühle mich hier nicht mehr wohl."

In der nordirischen Hauptstadt macht sich Fremdenfeindlichkeit bemerkbar, seit Ende März nach dem Sieg von Nordirlands Fußball-Nationalmannschaft über das polnische Team Krawalle ausgebrochen waren. Anders als in anderen EU-Ländern können Polen, Rumänen und andere osteuropäische EU-Bürger in Großbritannien problemlos eine Arbeit aufnehmen.