Israel hat nach der Grundsatzrede von US-Präsident Barack Obama seine Bereitschaft zum Frieden bekundet.

Jerusalem - Die Regierung hoffe, dass die "dramatische Rede" Obamas tatsächlich zu einer neuen Ära der Versöhnung zwischen Israel und der arabisch-muslimischen Welt führe, hieß es in einer Erklärung in Jerusalem. Damit verbunden sei die Hoffnung, dass die arabische Welt Israel als "jüdischen Staat" anerkenne, der im Nahen Osten in Frieden und Sicherheit leben könne.

Die israelische Regierung geht in ihrer ersten Reaktion nicht auf die ausdrückliche Kritik Obamas am Ausbau jüdischer Siedlungen ein. Der US-Präsident hatte in seiner Rede gesagt, dass der Ausbau von Siedlungen frühere Vereinbarungen verletze und Friedensbemühungen untergrabe: "Es ist an der Zeit für einen Stopp der Siedlungen."

Der israelische Wissenschaftsminister Daniel Herschkowitz von der ultrarechten Siedlerpartei Jüdisches Heim sagte mit Blick auf Obamas Äußerungen zu den Siedlungen, bei der Frage des "natürlichen Wachstums" müsse den USA deutlich gemacht werden, dass sie den Bogen nicht überspannen dürften. Israels Beziehungen zu den USA gründeten sich "auf Freundschaft, nicht auf Unterwerfung".

Eine Sprecherin jüdischer Siedler im Westjordanland bezeichnete die Rede des US-Präsidenten als naiv und realitätsfremd. Die moderne Geschichte habe gezeigt, dass die muslimische Welt einen Krieg gegen den Westen führe, sagte Alisa Herbst, die in der Siedlung Ofra wohnt. Obamas Vision von Frieden klinge nett, sei aber nicht realistisch.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland lobte Obamas Rede ausdrücklich: "Ein Erfolg Obamas wäre auch ein Erfolg für den Weltfrieden", hieß es.