Die FARC (Fuerzas Armadas Revolucinarias de Colombia - Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) führen schon seit 1964 als Guerilla-Bewegung einen bewaffneten Kampf gegen die Regierung des Landes. Gegründet wurde die Gruppierung von Bauern um den Anführer Manuel Marulanda und Mitgliedern der kommunistischen Partei mit dem Ziel, eine revolutionäre Landreform durchzusetzen. Angeblich leben derzeit rund 17 000 FARC-Kämpfer als Guerilleros in den kaum erschlossenen Caguan-Wäldern im Süden. Friedens- und Verhandlungsinitiativen zwischen Regierung und FARC gerieten immer wieder in eine Sackgasse. Nach dem Tod Marulandas im März 2008 wurden mehrere hohe FARC-Kommandanten getötet oder verraten, immer mehr Rebellen nehmen die Ausstiegsprogramme der Regierung an. Ein Grund ist die zunehmende Präsenz der Armee im Süden, die am 2. Juli 2008 auch Ingrid Betancourt und 14 weitere Geiseln befreite. Wie die Drogenkartelle von Medellin in den 90er-Jahren nutzen auch die FARC das Druckmittel der Entführung: Zeitungsberichten zufolge haben sie derzeit noch 700 bis 1000 Geiseln in ihrer Gewalt. Sie finanzieren sich durch das Lösegeld, aber auch durch den Koka-Handel. (HA)