Eien Welle der Gewalt erschüttert die Türkei: Bei einen Bombenanschlag kamen neun Soldaten ums Leben. In Ankara wollte eine junge Frau den ehemaligen türkischen Justizminister Hikmet Sami Türk (74) ermorden. Ihr Plan misslang.

Istanbul/Ankara. Neun türkische Soldaten sind am Mittwoch bei einem Bombenanschlag im Südosten des Landes getötet worden. Der Sprengsatz sei unter einem gepanzerten Mannschaftswagen der Armee in der Nähe der Stadt Lice explodiert, sagte Generalstabschef Ilker Basbug.

Die Bombe sei mit einem Kabel gezündet worden, als die Soldaten in einem Fahrzeug passierten, berichtete CNN-Türk. Unter den Toten sind demnach zwei Offiziere. Zunächst war nicht klar, wer den Sprengsatz gelegt hat. In dem Gebiet liefert sich die türkische Armee immer wieder Kämpfe mit Gruppen der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK.

Der ehemalige türkischer Justizminister Hikmet Sami Türk (74) ist in Ankara knapp einem Mordanschlag entgangen. Eine junge Frau versuchte nach Medienberichten, sich in seiner Nähe mit einem Kilogramm Sprengstoff in die Luft zu sprengen. Die Frau und ein mutmaßlicher Komplize wurden gefasst. Türk blieb unverletzt.

Türk, der von 1999 bis 2002 Justizminister war, arbeitet heute als Verfassungsrechtler an der angesehenen Bilkent-Universität. Als er dort am Mittwochmorgen seine Vorlesung beginnen wollte, folgte ihm die junge Frau in den Hörsaal. Nach einer kleineren Explosion, die offenbar den eigentlichen Sprengsatz zünden sollte, wurde die auch mit einer Pistole bewaffnete Frau von Türks Leibwächtern überwältigt. Sie kam mit Bauchverletzungen ins Krankenhaus. Wenig später wurde ein Mann festgenommen, der ebenfalls Sprengsätze am Körper trug.