Nach heftiger internationaler Kritik haben pakistanische Sicherheitskräfte eine neue Großoffensive gegen Kämpfer der radikalislamischen Taliban in der unruhigen Nordwest-Grenzprovinz begonnen.

Islamabad. Nach heftiger internationaler Kritik haben pakistanische Sicherheitskräfte eine neue Großoffensive gegen Kämpfer der radikalislamischen Taliban in der unruhigen Nordwest-Grenzprovinz begonnen. Wie die Armee mitteilte, griffen Bodentruppen, unterstützt von Kampfhubschraubern, Stellungen der Extremisten im Distrikt Dir an, der an das Swat-Tal angrenzt. Bei der Aktion seien "zahlreiche Aufständische" getötet worden, darunter ein Kommandeur der Taliban, und ein Soldat, hieß es.

Zuletzt hatten mehrere westliche Regierungen Pakistan aufgerufen, konsequent gegen die Extremisten im Grenzgebiet zu Afghanistan vorzugehen. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) forderte in der "Bild"-Zeitung einen harten Einsatz gegen die Taliban. Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt (CSU) warnte davor, dass die Taliban Massenvernichtungswaffen in die Hände bekommen könnten. SPD-Fraktionschef Peter Struck sagte der "Rheinischen Post", das größte Problem seien die Rückzugsräume im Grenzgebiet. Daher müsse Pakistan "enger mit den USA zusammenarbeiten".