Nach nur acht Tagen Amtszeit hat der somaliche Regierungschef Mohamoud Mohamed Guled seinen Rücktritt eingereicht...

Baidoa. Nach nur acht Tagen Amtszeit hat der somaliche Regierungschef Mohamoud Mohamed Guled seinen Rücktritt eingereicht. Er habe seinen Demissionswunsch gegenüber Staatschef Abdullahi Yusuf Ahmed erklärt, sagte Guled heute vor Journalisten in Baidoa. Er hoffe, dass der Präsident seine Bitte akzeptiere. Guled begründete seine Entscheidung damit, dass er "kein Hindernis für einen Dialog" in Somalia sein wolle und hoffe, sein Rücktritt würde ein Ende des Konflikts zwischen den Anhängern Husseins und denen Yusufs bewirken. Staatschef Yusuf hatte Guled in der vergangenen Woche gegen den Widerstand des Parlaments ernannt.

Yusuf hatte dem vorherigen Ministerpräsidenten Nur Hassan Hussein und dessen Kabinett Unfähigkeit vorgeworfen und sie entlassen. Das Übergangsparlament hatte diese Entscheidung als illegal bezeichnet. Nach der Übergangsverfassung Somalias müssen die Abgeordneten der Entlassung des Ministerpräsidenten zustimmen.

In Somalia herrscht seit dem Sturz von Machthaber Siad Barre 1991 Bürgerkrieg. Ende 2006 vertrieben äthiopisch-somalische Verbände die Islamisten von der Macht in Mogadischu. Die islamistischen Schebab-Rebellen erkennen ein geschlossenes Waffenstillstandsabkommen aber nicht an, bis heute herrschen Gewalt und Rechtlosigkeit. Somalische Piraten nutzen das Machtvakuum, um vor der Küste des Landes ihr Unwesen zu treiben.