Mit einem einmaligen Code wollte "Kormoran"-Kommandant Theodor Detmers aus dem Gefangenenlager in Australien heraus die Seekriegsleitung in Berlin über den wahren Ablauf des Seegefechts mit der "Sydney" und seine Hintergründe informieren. In einem von den Australiern als Arbeitsmittel zur Verfügung gestellten "German and English Dictionary" von Cassell setzte er auf den Seiten 74 bis 98 unter den erforderlichen Buchstaben ganz dünne Bleistiftpunkte. Daraus wurde per genialem Geheimcode ein kompletter Gefechtsbericht. Bei einem bevorstehenden Gefangenenaustausch wollte Detmers das Lexikon nach Deutschland schmuggeln lassen, was er jedoch aus Geheimhaltungsgründen unterließ.

Stattdessen befahl er seinem Schiffsarzt Dr. Siebelt Habben, seinen Bericht auswendig zu lernen. Damit hatte er Erfolg. Dr. Habben wurde 1943 ausgetauscht und erstattete in Berlin ausführlich Bericht, indem er seine im Gedächtnis gespeicherten Geheimnisse fehlerfrei weitergab.

Der sogenannte Habben-Bericht ist heute noch Grundausstattung vieler Bücher, Broschüren und Zeitungsberichte über das Seegefecht in der Haifischbucht.

Theodor Detmers brachte sein inhaltsschweres Lexikon 1947 nach Deutschland, ohne dass die australischen und englischen Militärbehörden hinter sein Geheimnis kamen.

Das Buch, das - wie der Habben-Bericht - präzise Navigationsdaten enthält, gab dem amerikanischen Wracksucher David Mearns wertvolle Hinweise für die erfolgreiche Suche nach den Wrackresten des "Kormoran" und der "Sydney".