MOGADISCHU/NAIROBI. Nach den heftigsten Kämpfen seit Jahren in Mogadischu spitzt sich die Flüchtlingskrise in Somalia weiter zu. Im Grenzgebiet zu Kenia seien etwa 3000 Flüchtlinge gestrandet, da die Grenze weiterhin geschlossen sei, teilte das Flüchtlingshilfswerk der Uno (UNHCR) mit. In der Region Shabelle und in der Hafenstadt Kismayo im Süden des Landes seien die Flüchtlinge aus der Hauptstadt nur unwillig aufgenommen worden. Vermieter hätten die Mietpreise drastisch erhöht, einige Flüchtlinge hätte sogar für Schattenplätze unter Bäumen zahlen müssen. Die Versorgung der Menschen sei schwierig. In manchen Gegenden müssten sie bis zu zwölf Stunden anstehen, um Wasserkanister zu füllen.

Seit Anfang Februar sind etwa 100 000 Einwohner aus Mogadischu geflohen. Somalia ist seit der Vertreibung des Diktators Siad Barre 1991 ohne eine funktionierende Regierung. Derzeit ist eine international anerkannte Übergangsregierung an der Macht.