Washington. Die US-Waffenlobby hat wieder gewonnen. Von morgen an dürfen halbautomatische Waffen wieder frei in allen Waffenläden der Vereinigten Staaten verkauft werden. Das unter US-Präsident Bill Clinton 1994 verabschiedete Verbotsgesetz war auf zehn Jahre begrenzt - und ist nun nicht verlängert worden.

Präsident George W. Bush schweigt dazu. Sein demokratischer Herausforderer John Kerry kritisiert den Schritt. Die Polizeipräsidenten der amerikanischen Metropolen sind entsetzt. Und Bürgerrechtsbewegungen schreien empört auf. Waffenhändler können nun mit neuen Attraktionen werben. Dazu zählen Schnellfeuerwaffen, mit denen in Hollywood-Filmen blutige Gangsterfehden ausgetragen werden.

Der Polizeichef von Los Angeles, William Bratton, befürchtet, dass das Leben von Polizisten jetzt gefährlicher wird. "Niemand kann doch ein unveräußerliches Recht haben, mit einer Maschinenpistole in der Gegend herumzurennen." Noch mächtigere Argumente fuhr Kerry auf: Bush erleichtere den Terroristen ihr Handwerk. Die Terrororganisation Al Kaida empfehle in Lehrbüchern, sich Waffen in den USA zu besorgen.