Seoul. Nach wochenlangen Auseinandersetzungen hat das Parlament in Südkorea Präsident Roh Moo Hyun in einer tumultartigen Sitzung entmachtet. Fünf Wochen vor der Parlamentswahl stimmten die Abgeordneten in Seoul mit überwältigender Mehrheit dafür, Roh seines Amtes zu entheben. Roh verlor seine Amtsbefugnisse und wurde übergangsweise durch Ministerpräsident Goh Kun ersetzt.

Die Opposition wirft Roh Korruption und Verstöße gegen das Wahlrecht vor. Das Verfassungsgericht begann mit Beratungen über die Rechtmäßigkeit des Amtsenthebungsverfahrens. Es muss binnen sechs Monaten entscheiden. Beobachter erwarten die Aufhebung des Votums. Roh-Anhänger versuchten, die Abstimmung im Parlament zu verhindern und lieferten sich ein Handgemenge mit Sicherheitskräften. Die Politiker wurden einzeln aus dem Saal gebracht.