Radikal-Islamische Taliban haben in der afghanischen Provinz Nimros ein junges Liebespaar öffentlich hingerichtet. Die Beiden waren aus ihrem Heimatort in Richtung Iran geflohen, da ihre Eltern ihnen die Heirat verweigerten. Sie wurden vor einer Menschenmenge erschossen.

In der südwestafghanischen Provinz Nimros haben die radikal-islamischen Taliban ein junges, unverheiratetes Liebespaar öffentlich hingerichtet. Nach Angaben des Provinzgouverneurs Gholam Dastagir Asaad seine die 19-jährige Frau und ihr ca. vier Jahre älterer Freund von zu Hause weggelaufen, da ihre Eltern ihnen die Heirat verweigert hatten. Sie waren aus dem Heimatort geflohen um in den Iran auszuwandern.

Die Eltern der Beiden mobilisierten Dorfbewohner, die ihre Kinder aufhalten und zurück bringen sollten. Die Familie der Frau spürte das Paar im Distrikt Khosh Rud auf und lieferte sie an die Taliban aus. Diese sollten über die jungen Menschen und deren Überschreitung der islamischen Moralgesetze richten.

Das taten sie auch. "Die Extremisten haben sowohl den Jungen als auch das Mädchen durch Schüsse vor einer Ansammlung von Dorfbewohnern sinnlos getötet", sagte der Gouverneur Asaad. Khosh Rud grenzt an Helmand, die unsicherste Region Afghanistans. In dieser Provinz hat die Regierung weniger Kontrolle als anderswo. Asaad hat nach eigenen Angaben Sicherheitskräfte geschickt, um die "Mörder" und die Familie des Mädchens festzunehmen.

Die Taliban haben in den letzten Jahren immer mehr Macht bekommen. Die islamistisch-fundamentalische Taliban-Miliz hat dort die Funktion einer so genannten Schattenregierung übernommen. Sie haben ihre eigenen Pseudo-Gerichte und ihre eigenen Polizeieinheiten.

Nach dem islamischen Recht ist es strafbar, Sex außerhalb der Ehe zu haben. Erst 2001 wurde Frauen verboten, ohne einen männlichen Familienangehörigen das Haus zu verlassen.