Das Massaker mit 14 Toten in einem Sozialzentrum in Binghamton im US-Bundesstaat New York war nach Angaben der Polizei kein Terrorakt. Gegenteilige Behauptungen eines pakistanischen Talibanführers wies der Polizeichef der Stadt, Jospeh Zikuski, am Samstag kategorisch zurück.

Das Massaker mit 14 Toten in einem Sozialzentrum in Binghamton im US-Bundesstaat New York war nach Angaben der Polizei kein Terrorakt. Gegenteilige Behauptungen eines pakistanischen Talibanführers wies der Polizeichef der Stadt, Jospeh Zikuski, am Samstag kategorisch zurück. "Es gibt absolut keine Hinweise, dass dabei terroristische Aktivitäten beteiligt gewesen waren." Dies habe auch die Bundespolizei FBI bestätigt. Der Täter - ein 41-jähriger Einwanderer aus Vietnam - erschoss bei dem Überfall am Freitag 13 Menschen und tötete sich danach mit einem Kopfschuss. Bei einer weiteren Schießerei in Pittsburgh (Pennsylvania) kamen am Samstag zwei Polizisten ums Leben, drei weitere wurden verletzt. Ein Mann hatte nach einem Familienstreit mit einem Sturmgewehr aus dem Fenster geschossen.

Die genauen Motive hinter dem Blutbad in Binghamton waren auch am Samstag nicht geklärt. Der Täter habe erst kürzlich seinen Job verloren. Zudem habe er darunter gelitten, dass er nur schlecht Englisch spreche, hieß es in US-Medienberichten. "Er muss ein Feigling gewesen sein", sagte Zikuski. Er habe bei seiner Tat eine schusssichere Weste getragen, "und als er die Sirenen der Polizeiautos hörte, erschoss er sich selbst". Viele der Opfer seien Ausländer.

Zuvor hatte der Führer der Taliban in Pakistan, Baitullah Mehsud, behauptet, seine Organisation stehe hinter dem Blutbad. "Ich übernehme die Verantwortung. Das waren meine Männer", sagte er dortigen Medien und der britischen BBC am Telefon. Die Aktion sei eine Antwort auf Luftangriffe der US-Streitkräfte im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet.

Das Verbrechen hatte sich am Freitagvormittag (Ortszeit) in der der American Civic Association ereignet, einer Organisation, die Einwanderern hilft. Das Massaker habe lediglich wenige Minuten gedauert, berichtete die Polizei. Der Täter mit zwei Handfeuerwaffen habe das Gebäude betreten und sofort das Feuer eröffnet. Rund 50 Besucher seien in dem Gebäude gewesen. Vielen sei es gelungen, sich im Heizungsraum im Keller und in Schränken zu verstecken.

Zikuski betonte, die Tat sei genau geplant gewesen. Um seine Opfer etwa daran zu hindern, aus dem Gebäude zu entkommen, habe der Täter die Hintertür mit seinem Auto blockiert. Vier Menschen mussten schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden, hieß es. 37 Geiseln seien von der Polizei unverletzt befreit worden. Viele der Opfer seien Ausländer, die sich um eine Einbürgerung bemühten.

US-Präsident Barack Obama, der beim NATO-Gipfel in Straßburg und Baden-Baden war, äußerte sich "geschockt und tief betrübt" über das erneute Blutbad. US-Vize-Präsident Joe Biden meinte offensichtlich mit Blick auf die laxen Waffengesetze in den USA, es sei notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um diese sinnlose Gewalt zu beenden.

Allein in den vergangenen vier Wochen waren bei drei Massakern und Amokläufen in den US-Bundesstaaten Kalifornien, Alabama und North Carolina 25 Menschen ums Leben gekommen. Am 10. März tötete ein Amokläufer im US-Bundesstaat Alabama zehn Menschen und sich selbst, der 28-jährige Täter hatte in drei Ortschaften ein Blutbad angerichtet.