Panne beim Knipsen der Gipfelteilnehmer. Weil Kanadas Premier Stephen Harper fehlte, mussten die wichtigsten Herrscher der Welt ein zweites Mal vor die Kameras. Bislang weniger Proteste, dafür sorgte ein Fassadenkletterer für Aufsehen.

London. Die Staats- und Regierungschefs der mächtigsten Industrieländer der Welt mussten wegen einer Panne erneut zum G20-"Familienfoto" antreten. Beim ersten Mal fehlte der kanadische Premierminister Stephen Harper.

Etwa zwei Stunden nach dem ersten Fototermin am Donnerstag im Tagungszentrum in London hieß es, wieder in die Kameras zu lächeln.

Erneut haben Gegner des G20-Gipfels in London protestiert. Allerdings kamen am Donnerstag wesentlich weniger Demonstranten zusammen. Zu Krawallen wie am Vortag kam es bis zum Mittag nicht. Rund 200 Demonstranten versammelten sich nach Angaben des Senders BBC vor dem Tagungszentrum im Osten der britischen Hauptstadt Dort diskutierten die Staats- und Regierungschef die Finanzmarktreform.

Zuvor hatten sich etwa 40 Gipfelgegner zur Londoner Börse in der Innenstadt begeben, wo sie von der Polizei zahlenmäßig weit übertroffen wurden. Aus Angst vor erneuter Randale waren 4700 Polizisten im Einsatz.

Verhindern konnten die Beamten aber nicht, dass der französische Fassadenkletterer Alain Robert ("Spider Man") die Zentrale des Versicherungsmaklers Lloyd's of London erklomm. Der 46-jährige Freeclimber ist in der Vergangenheit bereits an zahlreichen hohen Gebäuden ohne Seil emporgeklettert, darunter der Pariser Eiffelturm, das Empire State Building in New York oder die Petronas-Türme in Kuala Lumpur. Mit seinen Aktionen will Robert auf die weltweite Klimaerwärmung aufmerksam machen.