Der US-Sondergesandte für Afghanistan, Richard Holbrooke, ist gestern am Rande der internationalen Afghanistan-Konferenz in Den Haag mit dem...

Den Haag. Der US-Sondergesandte für Afghanistan, Richard Holbrooke, ist gestern am Rande der internationalen Afghanistan-Konferenz in Den Haag mit dem iranischen Vize-Außenminister Mehdi Achundsadeh zu einem bilateralen Treffen zusammengekommen. Das teilte US-Außenministerin Hillary Clinton zum Abschluss der Tagung mit. Es sei eine "kurze und höfliche" Begegnung gewesen.

Holbrooke und Achundsadeh hätten "vereinbart, in Kontakt zu bleiben", sagte Clinton. "Die Fragen der Sicherheit und insbesondere des Drogenhandels sind Themen, die auch uns Sorgen machen, und wir werden Wege für eine Zusammenarbeit suchen", erklärte die Ministerin.

Gleichwohl lehnt der Iran die von den USA geplante Aufstockung der internationalen Truppen in Afghanistan ab. US-Präsident Barack Obama hat im Rahmen seiner neuen Afghanistan-Strategie angeordnet, die in dem Land stationierten 38 000 US-Soldaten um 17 000 Einsatzkräfte aufzustocken. Außerdem plant er die Entsendung von 4000 militärischen Ausbildern. Auch Deutschland will weitere Soldaten entsenden, um die Präsidentenwahlen im August abzusichern.

Deutschland unterstützt das afghanische Militär mit 50 Millionen Euro. Das Geld werde für den geplanten internationalen Treuhandfonds für die afghanische Armee zur Verfügung gestellt, sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Die Nato fordert von der internationalen Gemeinschaft pro Jahr zwei Milliarden Dollar zur Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte. Die Nato hatte am Montag beschlossen, den Fond auszuweiten. Bislang umfasste er nach Nato-Angaben nur rund 20 Millionen Euro.

Unterdessen umwerben die USA friedenswillige Taliban-Kämpfer. Aussteigewilligen Extremisten müssten ehrenhafte Formen der Aussöhnung garantiert werden, forderte US-Außenministerin Hillary Clinton. Auch die Rückkehr in ein ziviles Leben müsse gefördert werden.