Zum ersten Mal hat die neue First Lady Amerikas, Michelle Obama, in einem Fernsehinterview Einblicke in ihr neues „öffentliches Leben“ an der Seite von US-Präsident Barack Obama gegeben. Gleichzeitig kündigte an, dass sie sich künftig ehrenamtlich engagieren möchte: „Soldatenfamilien sollen wissen, dass sie eine Freundin im Weißen Haus haben“, sagte Michelle Obama dem US-Sender ABC.

Washington. Michelle Obama will sich als First Lady der USA besonders um die Familien von Soldaten kümmern. "Soldatenfamilien sollen wissen, dass sie eine Freundin im Weißen Haus haben", sagte Obama in ihrem ersten Fernsehinterview seit der Amtsübernahme ihres Manns Barack Obama, das sie am Donnerstag im Militärstützpunkt Fort Bragg im US-Staat North Carolina gab.

"Die Soldaten und ihre Familien erfüllen ihre Pflicht ohne sich zu beschweren", sagte Michelle Obama gegenüber dem Sender ABC. "Und wir als eine dankbare Nation müssen alles tun was in unserer Macht steht, um sie zu unterstützen."

Sie wolle nicht nur mit den Ehepartnern von Militärangehörigen reden, sondern ihre Erkenntnisse auch an die Regierung weiterleiten, damit sie besser unterstützt werden könnten. Bestürzt zeigte sich Michelle Obama darüber, dass es Soldatenfamilien gibt, die auf Essensmarken angewiesen sind. "Das schmerzt", sagte die First Lady dem Sender ABC. "Das schmerzt mich sogar sehr. Das ist nicht richtig und der Nation nicht würdig."

Mit Blick auf die globale Wirtschaftkrise äußerte Michelle Obama Optimismus: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich ungeachtet der täglichen schlechten Nachrichten die Entwicklung zum besseren wendet." Und dann fügte sie mit Blick auf ihren Mann hinzu: "Unser Oberkommandierender bringt uns da durch."

In einem anderen Interview mit der US-Talkmasterin Oprah Winfrey erzählte Michelle Obama, wie sie von den "guten Geistern" im Leben im Weißen Haus täglich überrascht wird: "Wenn du Kuchen möchtest hier kommt der Kuchen. Wenn etwas kaputt geht, wird es repariert, in maximal einer Stunde." Für den Umgang mit ihren Töchtern Malia und Sasha gebe es allerdings feste Regeln: "Ich möchte, dass sie wie Kinder behandelt werden, und nicht wie Prinzessinnen", sagte Michelle Obama im "Oprah Magazine".

Gleichzeitig berichtete sie über Renovierungspläne. Vor allem wolle sie einige Räume gemütlicher machen und mit "bequemen Sofas" einrichten. Man müsse sich im Weißen Haus einfach auch einmal die Schuhe ausziehen oder eine Kissenschlacht veranstalten können. Auf die Frage, ob die Töchter dem Papa entgegen rennen, wenn sie seinen Helikopter landen hören, antwortete die First Lady: "Nein, die Mädchen nehmen das gelassen. Ich habe sie gefragt: ,Möchtest du Daddy im Helikopter landen sehen.’ Sie antworteten: ,Ach nein, das ist okay, das kennen wir inzwischen.’"