Der internationale Druck auf Steueroasen zeigt Wirkung. Die Fürstentümer Liechtenstein und Andorra kündigten gestern ihre Bereitschaft zur...

Vaduz/Andorra. Der internationale Druck auf Steueroasen zeigt Wirkung. Die Fürstentümer Liechtenstein und Andorra kündigten gestern ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit im Kampf gegen Steuerhinterziehung an. So will Liechtenstein sein striktes Bankgeheimnis teilweise aufheben. Die Regierung in Vaduz bietet interessierten Staaten bilaterale Abkommen bei Steuerbetrug und Steuerhinterziehung an. Ein Abkommen über den Informationsaustausch in Steuerfragen wurde bereits mit den USA abgeschlossen. Es tritt 2010 in Kraft.

Liechtenstein akzeptiere die OECD-Standards für Transparenz und Informationsaustausch in Steuerfragen und unterstütze die internationalen Maßnahmen gegen die Nichteinhaltung von Steuergesetzen. Das teilte die Regierung in einer Erklärung in Vaduz mit. Bereits heute will Liechtenstein mit Deutschland über ein bilaterales Abkommen verhandeln. Im April sollen Verhandlungen mit Großbritannien folgen.

Prominentester deutscher Steuerbetrüger war Ex-Postchef Klaus Zumwinkel (65). Er hatte gestanden, knapp 970 000 Euro Steuern über eine Stiftung in Liechtenstein hinterzogen zu haben. Zumwinkel wurde im Januar vom Landgericht Bochum zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt.

Die Regierung des zwischen Frankreich und Spanien gelegenen Fürstentums Andorra teilte mit, Ministerpräsident Albert Pintat habe in Paris eine Erklärung unterzeichnet. Darin verpflichte sich das Fürstentum, bis November dieses Jahres ein Gesetz zur Aufhebung des Bankgeheimnisses zu verabschieden. Andorra will dann anderen Ländern im Rahmen bilateraler Abkommen steuerlich relevante Informationen zukommen lassen. Seit 2000 steht Liechtenstein zusammen mit Andorra und Monaco auf einer sogenannten Liste "unkooperativer Staaten".