US-Präsident Barack Obama hat einige der Einschränkungen bei der Stammzellenforschung aufgehoben. Mit Bundesmitteln geförderte Forscher dürften nun mit Stammzellen aus menschlichen Embryonen arbeiten, kündigte Obama gestern an.

Washington. Zwar sei das volle Potenzial dieser Zellart nicht bekannt und dürfe nicht überschätzt werden, sagte er. "Aber die Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese winzigen Zellen die Fähigkeit haben könnten, einige unserer schwersten Krankheiten zu verstehen und vielleicht zu heilen." Die Beschränkungen waren von Obamas Vorgänger George Bush auferlegt worden.

Stammzellen sind Grundbausteine des Körpers, aus denen sich andere spezielle Zellen bilden. Sie werden gegenwärtig meist aus wenige Tage alten Embryonen gewonnen. Daher ist die Stammzellenforschung ethisch umstritten. In Deutschland ist sie unter Auflagen erlaubt.

Die Aktien von Unternehmen der Branche lagen nach der Ankündigung deutlich im Plus. Die Titel von Aastrom Biosciences stiegen im Verlauf um 33 Prozent, von StemCells um 36 Prozent und von NeoStem um 58 Prozent.

Zuvor waren Obama und seine Frau Michelle zu Gast bei der Geburtstagsparty des krebskranken US-Senators Edward Kennedy. Durch das Programm führte der Schauspieler Bill Cosby, auf der Bühne war unter anderem Hollywood-Legende Lauren Bacall zu sehen. Obama stimmte das Ständchen "Happy Birthday To You" an. In Kennedys Ehrenloge saß First Lady Michelle. Auch zahlreiche US-Senatoren und Familienmitglieder waren zu Gast.

Der 77-Jährige ist der Bruder des 1963 ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy und sitzt seit 1962 im Senat. Sein Vater Joseph war von 1938 bis 1949 US-Botschafter in London. Edward Kennedy ist an einem Gehirntumor erkrankt, nimmt aber trotzdem noch sein politisches Amt und seine Verpflichtungen wahr - so weit es sein Gesundheitszustand zulässt.