Der Holocaust-Leugner und Pius-Bruder Richard Williamson hat Berichten zufolge Argentinien Richtung London verlassen. Die britische Regierung lässt ihn ungehindert einreisen.

Buenos Aires/London. Der Holocaust-Leugner und Pius-Bruder Richard Williamson ist nach Angaben des Fernsehsenders TN am Dienstag von der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires nach London abgeflogen. Der Brite war von der Regierung ultimativ zur Ausreise aufgefordert worden, anderenfalls sollte er ausgewiesen werden.

Auf Fernsehbildern war der 68-Jährige zu sehen, wie er auf dem internationalen Flughafen Ezeiza von Buenos Aires in Begleitung zweier Männer eintraf. Auf dem Weg zur Passkontrolle hat er einem Journalisten mit der Faust gedroht. Der Bischof hatte versucht, sich mit einer dunklen Sonnenbrille und einer schwarzen Baseballkappe zu tarnen.

Ein Flughafen-Mitarbeiter bestätigte die Vermutung, dass der 68-Jährige in Buenos Aires mit einer Maschine von British Airways Richtung London startete. Laut Flugplan landet die Maschine morgens um 7.15 (Ortszeit, 8.15 MEZ) in London-Heathrow.

Laut Angaben der Regierung darf Williamson ungehindert in seine Heimat einreisen. "Er ist ein britischer Bürger und hat sich hier nicht strafbar gemacht", sagte ein Sprecher des Innenministeriums in London am Dienstagabend auf Anfrage der dpa. Auch wenn Williamson streitbare Ansichten habe, habe er nach britischem Recht keine Straftat begangen. "Wir können ihn deshalb nicht aufhalten, zurückzukommen."

Der Präsident des britischen Holocaust Educational Trust, Lord Janner, sagte: "Es wäre sehr viel besser, wenn er nicht hier wäre. Aber da er britischer Bürger ist, kann das nicht verhindert werden." Die Pius-Bruderschaft in London wollte sich am Abend nicht zu Williamson äußern.

Die Zentrale der Pius-Bruderschaft im Schweizer Menzingen teilte auf Nachfrage mit, dass man nicht sagen könne, wo Williamson am Ende hinreisen werde. Die Leitung der Priesterbruderschaft habe ihm dies offengelassen.