Einsatz am Horn von Afrika dauert vorerst nur zehn bis zwölf Tage. Schiffe sind auf dem Weg nach Asien und unterstützen EU-Mission “Atalanta“. Über das Schicksal des entführten Hamburger Gastankers “Longchamp“ wird weiter gerätselt. Experten gehen davon aus, dass zurzeit Lösegeldverhandlungen laufen.

Krakau. Deutschland wird sich mit zwei Schiffen an einem kurzen Nato-Einsatz gegen Piraten vor der Küste Somalias beteiligen. Das sagte Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung am Rande eines Nato-Treffens in Krakau (Polen). Allerdings wolle die Bundesregierung die beiden Schiffe die Fregatte "Emden" und ein Versorgungsschiff unter das Mandat der bereits seit Ende vergangenen Jahres laufenden EU-Mission "Atalanta" stellen.

Die deutschen Schiffe sind Teil der "Standing Nato Maritime Group 1", einem Verband von sechs Schiffen. Die Nato- Verteidigungsminister hatten in Krakau beschlossen, sich mit dieser Einheit an der Bekämpfung der Seeräuberei zu beteiligen. Der Verband fährt laut Jung "zu Übungszwecken in den asiatischen Raum". Er werde auf dem Weg dorthin im Golf von Aden vor Somalia "unterstützend zur Pirateriebekämpfung tätig sein". Nato-Diplomaten sagten, der Anti-Piraten-Einsatz werde voraussichtlich nur zehn bis zwölf Tage dauern.

Die Nato hatte bereits von Oktober bis Dezember 2008 vier Schiffe eines insgesamt sieben Schiffe zählenden Verbandes vor der Küste Somalias in den Kampf gegen Piratenüberfälle geschickt. Die Aktion, mit der Handelsschiffe geschützt werden sollten, wurde Ende des Jahres eingestellt. Zum gleichen Zeitpunkt übernahm die Europäische Union mit der "Operation Atalanta" den Kampf gegen die Piraten auf.

Über das Schicksal des Hamburger Gastankers "Longchamp" wird weiter gerätselt. Aus der Reederei Bernhard Schulte hieß es, man wolle keine Stellung beziehen, um das Leben der Besatzungsmitglieder nicht zu gefährden. Das bedeutet: Es wird derzeit über eine Freilassung verhandelt. Die Piraten an Bord des am 29. Januar gekaperten Schiffes sollen 4,7 Millionen Euro gefordert haben.