Vielleicht hat auch der Unmut vieler einfacher Gläubiger den Papst dazu bewogen, nun doch noch einmal eine Klarstellung des umstrittenen...

Hamburg. Vielleicht hat auch der Unmut vieler einfacher Gläubiger den Papst dazu bewogen, nun doch noch einmal eine Klarstellung des umstrittenen Holocaust-Leugners Richard Williamson zu fordern. Viele Katholiken waren nämlich enttäuscht oder entsetzt über das Zugehen des Papstes auf die Gruppierung der erzkonservativen Traditionalisten der Pius-Bruderschaft. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart habe das "große Verunsicherung" ausgelöst, sagte ein Sprecher. Auch in Freiburg, Köln und Mannheim äußerten Gläubige Enttäuschung und Verständnislosigkeit.

Einzelne Gemeinden verzeichneten seit einigen Tagen eine ungewöhnlich hohe Zahl an Kirchenaustritten, sagte der Stuttgarter Sprecher. Aktuelle Zahlen für die gesamte Diözese gebe es aber noch nicht. Auch der Freiburger Dompfarrer Claudius Stoffel sagte: "Immer mehr Menschen bekunden ihre Absicht, aus der Kirche auszutreten." Im Ordinariat und in den Kirchengemeinden gingen viele E-Mails und Briefe ein. "Die aktuellen Geschehnisse rund um den Vatikan werden von den meisten Gläubigen intensiv verfolgt und emotional diskutiert."

Der Diözesanjugendleiter des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) in Freiburg/Breisgau, Ingmar Neumann, sagte: "Viele fragen besorgt, ob das der neue Kurs der katholischen Kirche ist." Der Papst müsse eingestehen, dass er einen Fehler gemacht habe.