BBC meldet „Eröffnungsphase der Landoffensive“ der alliierten Truppen unter US-Führung auf die irakische Hauptstadt. Armeekreise: Kämpfe gegen Republikanische Garde laufen

Hamburg. Die US-Truppen sind im Irakkrieg nach Informationen des britischen Rundfunks BBC bis auf 80 Kilometer an die Hauptstadt herangerückt. Die Schlacht um Bagdad habe begonnen, sagte ein Korrespondent des Senders, der die Verbände begleitet. Er berief sich auf US-Offiziere. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bestätigte, dass alliierte Kräfte rund um die Hauptstadt in Position gegangen seien. Der entscheidende Stoß stehe bevor, sagte Rumsfeld. Er dementierte im Irak verbreitete Gerüchte, nach denen sich die USA in Waffenstillstandsverhandlungen mit dem irakischen Regime befänden. Das Einzige, was die Koalition mit dem Regime diskutieren werde, sei bedingungslose Kapitulation, betonte der Minister. Ein BBC-Korrespondent im US-Befehlszentrum in Doha sprach von der "Eröffnungsphase der Landoffensive" zur Eroberung der irakischen Hauptstadt. Es sei am Dienstagabend (MEZ) zu heftigen Kämpfen zwischen amerikanischen und irakischen Truppen gekommen. Aus Armeekreisen der USA verlautete, US-Bodentruppen lieferten sich Gefechte mit Einheiten der Republikanischen Garde Saddam Husseins bei Kerbela. Der Ort liegt etwa 80 Kilometer südlich von Bagdad. Bei den irakischen Gegnern handele es sich um die Medina-Division und die Bagdad-Division, berichtete der US-Fernsehsender CNN. Demnach ist dies die erste Bodenschlacht der Invasoren gegen die irakischen Elitetruppen. Diese bilden angeblich einen Verteidigungsring um die Hauptstadt. Aus Bagdad selbst meldete CNN am Mittwochmorgen heftige Explosionen. Vom südlichen Ende des Alten Präsidentenpalastes am Tigris sei Rauch aufgestiegen. Demnach haben die Alliierten ihre Luftangriffe auf Bagdad fortgesetzt. Hubschrauberangriff: Irakische Seite spricht von 300 Verletzten Bei einem US-Hubschrauberangriff sollen nach irakischer Darstellung in der Stadt Hillah 33 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt worden sein. Irakische Regierungsvertreter brachten Journalisten in die Stadt, die rund 90 Kilometer südlich von Bagdad liegt, und zeigten ihnen Leichen. Ihren Angaben zufolge handelte es sich dabei um Opfer des US-Angriffs mit Apache-Kampfhubschraubern. Das US-Zentralkommando erklärte, die Angaben würden überprüft. Es könne ausgeschlossen werden, dass ein Apache-Hubschrauber in den Vorfall verwickelt gewesen sei. Hillah liegt nur wenige Kilometer südöstlich von Hindijah. Dort lieferten sich amerikanische und irakische Truppen am Montag Gefechte. Saddam Hussein: Aufruf zum Heiligen Krieg Der irakische Staatschef Saddam Hussein hat unterdessen angeblich die Iraker zum Heiligen Krieg (Dschihad) gegen die amerikanisch-britischen Truppen aufgerufen. "Tötet sie. Bekämpft sie", heißt es in einer Rede, die Informationsminister Mohammed Sajjid el Sahhaf verlas. Nach dem Tod von mindestens sieben Frauen und Kindern beim Beschuss eines Kleinbusses durch US-Soldaten im Zentralirak hat es einen weiteren Zwischenfall gegeben. Nach Berichten von CNN und BBC schossen US-Marineinfanteristen auf ein Auto bei der Stadt Schatra im Südirak. Der unbewaffnete Chauffeur sei, weil er nicht gehalten habe, getötet worden. Der Beifahrer sei verletzt worden. Im Südwesten des Iraks stürzte in der Nacht zum Mittwoch ein US-Kampfflugzeug vom Typ F-14 Tomcat nach einem Triebwerksschaden ab. Die beiden Besatzungsmitglieder hätten sich mit dem Schleudersitz retten können und seien inzwischen von US-Einheiten geborgen worden, teilte deren Oberkommando mit.