Uno-Bericht prangert extreme Gewalt gegen junge Syrer an

Berlin/New York. Nach dem erschütternden Report der Vereinten Nationen über Kriegsverbrechen mit Kindern in Syrien hat der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) von der Regierung in Damaskus einen uneingeschränkten humanitären Zugang zu den Opfern der Gewalt verlangt. "Wir stehen an der Seite des syrischen Volks. Zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz unterstützen wir den Syrisch-Arabischen Roten Halbmond und leisten praktische Unterstützung für Verletzte", sagte Westerwelle.

Der Präsident des Syrisch-Arabischen Roten Halbmonds berät derzeit im Auswärtigen Amt über humanitäre Hilfe für Syrien. Nach Angaben des Ministeriums leistet die Bundesregierung in Syrien und seinen Nachbarländern humanitäre Hilfe in Höhe von 7,9 Millionen Euro. Die Bundesregierung engagiere sich zudem für die Behandlung von syrischen Verletzten in deutschen Kliniken.

Soldaten des Regimes von Präsident Baschar al-Assad missbrauchten nach Uno-Angaben Acht- bis 13-Jährige als menschliche Schutzschilde. Kinder würden verstümmelt und getötet, gefoltert und sexuell missbraucht, heißt es in dem Bericht. Täter seien Soldaten des Regimes von Machthaber Baschar al-Assad, Angehörige von Geheimdiensten und der regimetreuen Schabiha-Miliz. Die Kinder würden gewaltsam aus Schulen und Wohnungen geholt. Militärs postierten sie etwa direkt an Fenstern von Bussen, die mit Soldaten zu Einsätzen in Dörfern und Städten unterwegs seien. Ihr Team sei mit "schrecklichen" Schilderungen über gefolterte und massakrierte Kinder aus Syrien zurückgekehrt, sagte die Uno-Sondergesandte für Kinder in bewaffneten Konflikten, Radhika Coomaraswamy, dem Sender BBC. Zugleich erhob sie Vorwürfe gegen die oppositionelle Freie Syrische Armee, die ebenfalls Kinder in Gefahr bringe.

Am Dienstag wurden bei Angriffen von Regierungstruppen nach Angaben der Opposition mindestens 30 Menschen im Osten des Landes getötet, darunter auch Kinder. Trotz aller Gräuel hält der Iran eine Einmischung von außen weiterhin für schädlich. "Die einzige Möglichkeit, die Krise in Syrien zu beenden, ist ein innerer Dialog zwischen der Regierung und der Opposition", sagte der iranische Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast.

Vor der Gewalt in Syrien sind gestern 369 weitere Menschen in die Türkei geflüchtet. Nach Angaben des türkischen Außenministeriums halten sich mehr als 27 000 Syrer als Flüchtlinge in der Türkei auf.