Die Soldaten aus dem Niger wurden während eines Einsatzes zum Schutz von Zivilisten getötet. UN-Generalsekretär Ban verurteilt den Angriff.

New York. Bewaffnete haben bei einem Angriff auf UN-Friedenstruppen im Südwesten der Elfenbeinküste sieben Blauhelm-Soldaten getötet. Die Soldaten seien bei einem Einsatz zum Schutz von Zivilisten südlich des Ortes Tai angegriffen worden, teilte der UN-Gesandte in der Elfenbeinküste, Bert Koenders, am Freitag mit. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Tat und warnte, dass die verbliebenen mehr als 40 Blauhelme in Gefahr seien. Verurteilt wurde der Angriff auch vom UN-Sicherheitsrat. "Es war ein hinterhältiger Angriff. Diese tapferen Soldaten starben für den Frieden", sagte der Koreaner.

Die Friedenstruppen hatten nach Angaben von Koenders kürzlich ihre Präsenz in der Gegend nahe der Grenze zu Liberia wegen der drohenden Gefahr von Angriffen auf Zivilisten verstärkt. Die sieben Soldaten stammten aus dem Niger. Ein UN-Vertreter sagte, die Blauhelm-Soldaten seien von einer großen Gruppe angegriffen worden. Seinen Angaben zufolge waren die Blauhelmsoldaten auf einer Patrouille zu Fuß unterwegs, als sich der Angriff ereignete. Koenders verurteile den Gewaltakt als "eine schwere Verletzung des Völkerrechts“. Kieran Dwyer, Sprecher der UN-Abteilung für friedenserhaltende Maßnahmen, kündigte eine Truppenverstärkung bei Tagesanbruch an.

Der stellvertretende ivorische Verteidigungsminister Paul Koffi Koffi kündigte für den 15. Juni eine Operation von Regierungskräften sowie liberianischen und UN-Truppen an, um die Verantwortlichen zu finden. Bei diesen handele es sich um "Milizionäre oder Söldner“, sagte er. Ein früherer Einsatz sei nicht möglich, da es dauere, bis Ausrüstung vor Ort und Truppen bereit seien, sagte Koffi Koffi.

UN-Soldaten schützen Dorfbewohner

Ban erklärte, nach dem Angriff seien mehr als 40 UN-Blauhelme vor Ort geblieben, um die Dorfbewohner vor einer bewaffneten Gruppe zu schützen. Der Bürgermeister Desire Knonkonte sagte, dass Hunderte Dorfbewohner aus Angst vor weiteren Angriffen bereits geflohen seien. Andere seien möglicherweise getötet oder verletzt worden, teilten UN-Vertreter mit.

Die UN sind seit 2004 zu friedenserhaltenden Maßnahmen in dem westafrikanischen Land im Einsatz. Angaben von Ende April zufolge sind 9.400 Blauhelmsoldaten, 200 Militärbeobachter und 1.350 internationale Polizeikräfte aus mehr als 40 Ländern unter UN-Mandat in der Elfenbeinküste stationiert.

Es handele sich um den größten Angriff auf Blauhelme in den vergangenen Jahren, teilte die Sprecherin der für Friedensmissionen zuständigen UN-Abteilung, Josephine Guerrero, mit. Die Sprecherin der UN-Mission in der Elfenbeinküste, Sylvie van den Wildenberg, sprach vom "ersten Angriff dieser Art“ auf UN-Truppen im Land.