Journalistin Valérie Trierweiler lebt ohne Trauschein mit dem künftigen Präsidenten

Paris/Hamburg. Wer folgt auf Carla Bruni? Im französischen Präsidentenpalast führt künftig eine Frau das Regiment, die anders als die italienischstämmige Künstlerin eine ausgewiesen gute Handwerkerin ist: als Journalistin. Valérie Trierweiler, 47, geborene Massonneau, wuchs mit fünf Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen in Angers auf - sie ist in gewisser Weise das Anti-Modell zur mondänen Industriellen-Tochter Carla Bruni-Sarkozy.

Doch den Promifaktor bringt auch Valérie Trierweiler mit ins Amt der "Première Dame", "First Lady" oder "First Freundin". Tatsächlich hat das Duo François Hollande/Valérie Trierweiler einiges gemeinsam mit Deutschlands neuem Top-Paar Joachim Gauck und Daniela Schadt. Der Bundespräsident und seine Lebensgefährtin sind ebenfalls nicht verheiratet, aber seit Langem Partner. Der eventuelle Gang zum Standesamt ist für Hollande und Trierweiler keine Voraussetzung für den Einzug in den Élysée - eine Entscheidung unter öffentlichem Druck lehnen sie ab.

Aus früheren Beziehungen hat Frankreichs zukünftiges Spitzenpaar sieben Kinder: er vier, sie drei. Pikant dabei: Trierweiler hat als hervorragend ausgebildete Journalistin (Universität Sorbonne, Magazin "Paris Match") bereits Hollandes frühere Partnerin Ségolène Royal interviewt, als bei dem sozialistischen Traumpaar noch alles in bester Ordnung war. Doch schon als Royal im Jahr 2007 gegen Nicolas Sarkozy kandidierte, hatten sich Hollande und Royal auseinandergelebt.

Valérie Trierweiler wird weiter für den Lebensunterhalt ihrer drei Söhne im Teenageralter sorgen. Der Nachrichtenagentur Reuters sagte sie: "Ich will und muss arbeiten." Die Rolle der Repräsentantin wolle sie gerne übernehmen. "Ich werde mich aber nicht ins Rampenlicht drängen." Vor allem für ihren Partner hat sie Beträchtliches geleistet. Das Farblose, Beamtenhafte konnte sie ihm kaum komplett austreiben, dafür aber seinen Bauchumfang reduzieren und die Zahl seiner Lachfalten erhöhen helfen.

Sie twittert, bezeichnet sich selbst als "Nachrichten-Junkie" und wird vermutlich in ihrem Tatendrang ebenso wenig zu bremsen sein wie Carla Bruni. Während das Ex-Model Bruni als Élysée-Bewohnerin eine Platte aufnahm, ein Kind bekam und sogar den Papst als Gesprächspartner hatte, dürfte sich die neue Première Dame bei weniger aufsehenerregenden Themen zu Wort melden. Valérie Trierweiler hat eine soziale Ader. Sie ist das fünfte von sechs Geschwistern, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, fand durch Fleiß und Beharrlichkeit ihren Weg an die Spitze der Karriereleiter.

Mit dem beruflichen Aufstieg ist vorerst Schluss. Eine Präsidentengattin, zumal die eines Sozialisten, wird als Medienprofi von der Öffentlichkeit sicherlich noch schärfer beäugt.