Mit Kritik an seinem designierten Herausforderer Romney hat US-Präsident Obama seine Kampagne für die Präsidentschaftswahl begonnen.

Columbus. Mit scharfer Kritik an seinem wahrscheinlichen Herausforderer Mitt Romney ist US-Präsident Barack Obama am Wochenende in den Wahlkampf eingestiegen. Bei Auftritten in den US-Staaten Ohio und Virginia zeichnete der Amtsinhaber von seinem Konkurrenten bei der Präsidentschaftswahl im Herbst das Bild eines Millionärs, der die Sorgen der einfachen Amerikaner nicht versteht.

"Warum sonst würde er seine eigenen Steuern senken und sie für 18 Millionen Amerikaner anheben wollen?“ fragte Obama am Sonnabend beim ersten Auftritt, der offiziell vom Wahlkampfteam des demokratischen Präsidenten organisiert worden war.

Romney und seine "Freunde im Kongress glauben, die gleichen schlechten Ideen werden zu einem anderen Ergebnis führen“, sagte Obama vor einem jubelnden Publikum an der Ohio State University in Columbus. "Oder sie hoffen einfach, dass ihr euch nicht mehr daran erinnert, was das letzte Mal passiert ist, als wir es auf ihre Art probiert haben.“

Die Republikaner hätten sich für einen Kandidaten entschieden, der zugesichert habe, ihre Agenda durchzuwinken. Dazu zählten unter anderem weitere Steuererleichterungen für Besserverdienende und Ausgabenkürzungen in den Bereichen Bildung und Gesundheit.

+++ Romney gegen Obama - Amerika hat die Wahl +++

Romney sei ein "patriotischer Amerikaner, der eine wunderbare Familie großgezogen hat“, betonte Obama. Er habe sich als erfolgreicher Geschäftsmann und Gouverneur bewiesen. "Aber ich glaube, er hat die falschen Schlüsse aus dieser Erfahrung gezogen. Er glaubt ernsthaft daran, dass, wenn Vorstandsvorsitzende und Investoren wie er Geld verdienen, es uns Übrigen automatisch auch gut geht.“

"Profitmaximierung mit allen Mitteln ist nicht immer gut“

Romney "scheint nicht zu verstehen, dass die Profitmaximierung mit allen Mitteln - sei es durch Entlassungen, Outsourcing, Steuerflucht oder die Behinderung von Gewerkschaften - nicht immer gut für den Durchschnittsamerikaner oder die amerikanische Wirtschaft ist“, sagte Obama.

Bei seinen Auftritten in Columbus und Richmond griff der Präsident die Slogans des Wahlkampfs von 2008 wieder auf. "Wenn euch jemand fragt, um was es bei dieser Wahl geht, sagt ihnen: Es geht immer noch um Hoffnung. Sagt ihnen: Es geht immer noch um Wandel“, rief Obama seinen Anhängern zu.

Sechs Monate vor der Wahl schießen sich Obama und Romney nun zunehmend aufeinander ein. Die Sprecherin von Romneys Wahlkampfteam, Andrea Saul, ging nach Obamas Rede in Ohio auch sogleich zum Gegenangriff über: "Während Präsident Obama seine Bilanz aus dreieinhalb Jahren im Amt anscheinend vergessen hat, erinnert sich das amerikanische Volk sehr gut. Im November wird es ihn für die gebrochenen Versprechen und die ineffektive Führung zur Verantwortung ziehen.“

Mit Material von dapd