Mailand. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi will persönlich an dem Gerichtsverfahren teilnehmen, das gegen ihn im Zusammenhang mit der Sexaffäre um die damals minderjährige Marokkanerin Ruby geführt werden soll. Er bezweifle allerdings, dass dieser Prozess tatsächlich stattfinden werde, sagte Berlusconi gestern in Mailand.

Dort muss er sich in einem weiteren Gerichtsverfahren wegen mutmaßlicher Bestechung seines ehemaligen Anwalts David Mills verantworten. Bei dem Ruby-Prozess handele es sich um einen "Witz" und einen "durch die Medien bestimmten Prozess", kritisierte Berlusconi gestern.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 74-jährigen Regierungschef im Fall Ruby Begünstigung der Prostitution von Minderjährigen sowie Amtsmissbrauch vor. Berlusconi soll 2010 die damals minderjährige Marokkanerin Karima al-Mahroug alias Ruby bei Partys in seiner Villa in Arcore für Sex bezahlt haben. Der Prozess hatte bereits am 6. April formell begonnen und soll am 31. Mai fortgesetzt werden.