USA unterstützen die Reaktion Seouls auf Kriegsschiff-Versenkung

Seoul/Peking. Südkorea verhängt als Reaktion auf die Versenkung eines seiner Kriegsschiffe im Gelben Meer weitere Wirtschaftssanktionen gegen den kommunistischen Norden. Sowohl den Handel mit Nordkorea als auch Investitionen und Besuche in dem Nachbarland werde seine Regierung verbieten, sagte Präsident Lee Myung Bak. Er verlangte eine Entschuldigung und kündigte an, den Vorfall vor den UN-Sicherheitsrat zu bringen.

Das Nachbarland wolle Spaltung und Konflikt säen, sagte Lee. "Es ist jetzt an der Zeit für das nordkoreanische Regime, sich zu verändern." Für den Fall eines Angriffs aus Nordkorea behalte sich der Süden das Recht auf Selbstverteidigung vor.

Lees Regierung hatte am Donnerstag den Bericht einer internationalen Untersuchungskommission zum Untergang eines südkoreanischen Kriegsschiffs vorgestellt, bei dem Ende März 46 Soldaten ums Leben kamen. Demnach wurde die "Cheonan" mittels eines Torpedos von einem nordkoreanischen U-Boot versenkt.

Als Teil der angekündigten Wirtschaftssanktionen soll auch die Zahl der Arbeiter in einem gemeinsamen Industriegebiet auf nordkoreanischer Seite der Grenze verringert werden. Das Gebiet hatte lange als Symbol der wirtschaftlichen Zusammenarbeit gegolten und ist für die kommunistische Führung des Nordens eine wichtige Einnahmequelle. Außerdem will Südkorea seine vor sechs Jahren ausgesetzte Lautsprecherpropaganda an der Demarkationslinie wieder aufnehmen, um die Soldaten des Nachbarn zu demoralisieren. Nordkorea drohte, die entsprechenden Anlagen zu beschießen.

Die US-Regierung bezeichnete die Schritte des Südens als völlig angemessen. Nordkorea müsse die Verantwortlichen bestrafen "und vor allem sein kriegerisches und bedrohliches Verhalten beenden", erklärte Präsidentensprecher Robert Gibbs.