Thailands Regierung besteht auf Protestende vor Verhandlungen mit der Opposition

Bangkok. Nach fünf Tagen blutiger Kämpfe in Bangkok haben Bemühungen um eine Verhandlungslösung der Krise an Fahrt gewonnen. Allerdings blieb der Graben zwischen Oppositionellen und Regierung tief: Beide Seiten beharren weiter darauf, dass die anderen den ersten Schritt tun. So gingen die Scharmützel zunächst an mehreren Stellen in der Stadt weiter: Demonstranten schleuderten Brandbomben, Soldaten schossen mit scharfer Munition. Neue Opfer wurden zunächst nicht gemeldet. Seit Donnerstag sind 37 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 250 verletzt worden.

Die Rothemden, die die Regierung zum Rücktritt zwingen wollen, kampierten weiter in dem Ratchaprasong-Geschäftsviertel, das sie seit Ostern besetzt halten. Einer der Anführer, Nattawut Saikua, begrüßte das Vermittlungsangebot von Prasobsuk Boondej, dem Präsidenten der zweiten thailändischen Parlamentskammer, des Senats. "Wir sind sofort zu Verhandlungen bereit", sagte Saikua und rief die Armee auf, den Schießbefehl aufzuheben. Die Regierung bedankte sich ebenfalls für das Vermittlungsangebot, verlangte aber zuerst ein Ende der Proteste. Kabinettsminister Satit Wonghnongtaey zitierte den Ministerpräsidenten Abhisit Vejjajiva mit den Worten: "Die Situation wird nur dann beendet, wenn der Protest aufhört."