London. Die neue britische Koalitionsregierung steckt nach den dramatischen Ereignissen der vergangenen Woche schon mitten in der Arbeit: Während Premierminister David Cameron von den konservativen Tories am Freitag die letzten Posten seines Teams besetzte, reiste Außenminister William Hague in die USA. Bei dem Treffen mit US-Kollegin Hillary Clinton wollte der Konservative Hague vor allem über Afghanistan sprechen. Neben der Lösung des Konflikts dort gehört die Stabilisierung der Wirtschaft zu den Top-Punkten der Koalition aus Tories und Liberaldemokraten.

Auch im Kampf gegen das Rekorddefizit setzt die neue Koalitionsregierung bereits Akzente: Als erste Sparmaßnahme beschloss das Kabinett die Kürzung der eigenen Gehälter um fünf Prozent. "Wir sind uns alle des Ernsts der Lage bewusst", sagte Kultusminister Jeremy Hunt. Cameron erhält unter den neuen Beschlüssen noch 167 000 Euro im Jahr, die meisten seiner Minister für britische Verhältnisse immer noch großzügige 158 000 Euro. Zudem sollen die Gehälter für die Legislaturperiode von fünf Jahren eingefroren werden. Angesichts des Haushaltslochs von 192 Milliarden Euro ist das aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.