Moskau. Vor dem 65. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg am 9. Mai haben ukrainische Kommunisten gestern ein Denkmal des sowjetischen Diktators Josef Stalin eingeweiht. Die mehr als zwei Meter hohe Statue aus Metall wurde vor dem Sitz der Kommunistischen Partei in der Stadt Saporischia enthüllt. Ukrainische Nationalisten hatten das Denkmal scharf kritisiert. Sie machen Stalin für die Hungersnöte in den 1930er-Jahren verantwortlich, bei denen Millionen von Ukrainern ums Leben kamen. Die Ukraine ist seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 unabhängig.

Im russischen St. Petersburg startete ein mit einem Stalin-Porträt beklebter Bus Rundfahrten. In Moskau werden 15 großflächige Poster des Diktators in Museen sowie Kunst- und Konzertsälen aufgehängt. Im sibirischen Jakutsk wollen Stalin-Anhänger an diesem Sonnabend eine 3,50 Meter hohe Büste des Diktators aufstellen. Rund um Jakutsk hatte Stalin Hunderte Straflager (Gulag) errichten lassen.

Die Bewertung Stalins ist in der russischen Öffentlichkeit umstritten. Während die einen ihn vor allem als Bezwinger Nazi-Deutschlands sehen, verweisen andere auf den gewaltsamen Tod von Millionen Menschen unter seiner Herrschaft. Kremlchef Dmitri Medwedew und Regierungschef Wladimir Putin hatten den Sowjetführer als "Verbrecher" bezeichnet.