Ramallah. Im Nahen Osten nehmen Israelis und Palästinenser zum ersten Mal seit 17 Monaten wieder Verhandlungen über eine Friedenslösung auf. Der genaue Zeitpunkt für den Beginn der indirekten Gespräche sei aber noch unklar. Das teilte der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat in Ramallah mit. Danach ist Palästinenserpräsident Mahmud Abbas derzeit zu Konsultationen mit den Königshäusern in Saudi-Arabien und Jordanien sowie mit Ägyptens Führung unterwegs.

Erst nach der Rückkehr von Abbas nach Ramallah wird das Exekutivkomitee der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) über die Aufnahme von indirekten Friedensgesprächen mit Israel abstimmen. Die PLO ist der Verhandlungspartner Israels.

Abbas dürfte dann am Freitag in Ramallah US-Vermittler George Mitchell die als wahrscheinlich geltende Zustimmung der Palästinenser zu indirekten Gesprächen mitteilen. Erst danach soll nach Angaben Erekats der genaue Termin für die Fortsetzung der seit 16 Monaten unterbrochenen Verhandlungen festgelegt werden.

Israelische Zeitungen hatten spekuliert, dass die Gespräche bereits an diesem Mittwoch beginnen. Zuvor hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit US-Präsident Barack Obama und Ägyptens Staatschef Husni Mubarak über die Lage in Nahost beraten. Der Sprecher des Weißen Hauses, Robert Gibbs, sagte, das Telefonat Netanjahus mit Obama habe die Notwendigkeit des Dialogs zwischen Israel und den Palästinensern unterstrichen. Über das Treffen zwischen Netanjahu und Mubarak im ägyptischen Scharm al-Scheich bewahrten beide Seiten Stillschweigen.

Auslöser für die jüngsten Differenzen war Anfang März Israels Ankündigung des Baus neuer Wohnungen für Siedler im arabischen Ostteil Jerusalems. Israels Siedlungsaktivität ist einer der Hauptstreitpunkte zwischen Israel und den Palästinensern.