Düsseldorf. Ein Streit zwischen zwei Jugendgruppen eskaliert: Nach einem Messerangriff stirbt ein Basketball-Spieler aus der Ukraine. Motiv unklar.

Musste Wolodymyr Jermakow sterben, weil er ein Ukrainer war? Das Basketball-Talent ist am Wochenende in Oberhausen nach einem Messerangriff gestorben. Der Sportler wurde nur 17 Jahre alt. Ein Mitspieler – ebenfalls aus der Ukraine und 18 Jahre alt – wurde auch angegriffen, verletzt und befindet sich noch im Krankenhaus, wie ihr Verein, der Basketball-Zweitligist ART Giants Düsseldorf, am Montag mitteilte.

Die Polizei ermittelt. Die Mordkommission nahm zwei Tatverdächtige im Alter von 14 und 15 Jahren fest. Beide seien schon erheblich polizeilich in Erscheinung getreten. Der 15-jährige Deutsch-Türke aus Gelsenkirchen sitzt in Untersuchungshaft– die Staatsanwaltschaft Essen beantragte einen Haftbefehl wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Den 14-jährigen Deutsch-Griechen übergab die Polizei seinen Eltern.

„Nur weil sie Ukrainer sind“

Wie es zur Gewalttat kam: Am Samstagabend gerieten zwei Jugendgruppen in einem Linienbus aneinander. Auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Oberhausener Hauptbahnhof eskalierte der Streit. Insgesamt wurden vier Personen verletzt, neben den beiden Sportlern ferner ein 14-jähriger Syrer und eine 13-jährige Deutsche.

Zu den mutmaßlichen Motiven hat sich die Polizei bislang nicht geäußert. In Kiew erklärte der Basketballverband (FBK), die jungen Basketballer seien auf der Straße mit Messern angegriffen worden, „nur weil sie Ukrainer sind.“ Die mutmaßlichen Täter haben zumindest keinen Russland-Bezug.

Düsseldorfer Verein schockiert

Wegen des Ukraine-Krieges war Jermakow im Juli 2023 nach Düsseldorf gekommen. Er spielte in der U19-Bundesliga und trainierte bereits bei den Profis mit. Er verstarb während einer Notoperation.

Der Basketball-Verein trauert. „Es geschehen Ereignisse, die manchmal einfach nicht zu begreifen oder in Worte zu fassen sind“, hieß es in einer Mittelung. In Erinnerung bleibe ein junger Mensch, dessen Alltag durch pure Lebensfreude und sportlichen Ehrgeiz geprägt gewesen sei. „Wolodymyr war bei Trainern, Mitspielern und Freunden sehr beliebt.“

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