Berlin. Geschäfte mit Russland mögen lukrativ sein, gehen im Westen aber auf Kosten der Reputation. Die Ukraine führt denn auch ein rotes Buch.

Als Kremlchef Wladimir Putin den Ukraine-Krieg vom Zaun brach, stellte sich für westliche Unternehmen in Russland die Sinnfrage: Bleiben oder nicht bleiben? In mehreren Wellen gaben viele den Markt auf: Einige umgehend nach Kriegsausbruch am 24. Februar 2022, andere warteten ab und versuchten zu verkaufen, um die Verluste zu reduzieren.

Indes, zahlreiche Firmen blieben und füllen nach Auffassung von Kritikern Putins Kriegskasse. Unbemerkt bleibt das nicht. Die Ukraine führt eine rote Liste der „Internationalen Kriegssponsoren“. Neu auf der Liste: Die amerikanische Fast-Food-Kette Subway.

„Kriegssponsoren“: Ukraine stellt Firmen an den Pranger

Wie die Nationale Agentur zur Korruptionsprävention (NACP) bekannt gab, sind weiter mehr als 500 Imbissbuden der Kette in Russland aktiv und „zahlen Hunderttausende Dollar an Steuern an den Haushalt der Russischen Föderation“. Auf X, ehemals Twitter, machte das Portal „The Kyiv Independent“ die Entscheidung weltweit bekannt.

Mit der Liste übt die Ukraine Druck aus. Sie setzt darauf, dass die Firmen an einer Stelle verwundbar sind: beim Ansehen. Die NACP spricht von einem „wirksamen Reputationsinstrument“.

Geschäfte in Russland: Ausstieg wird Firmen schwer gemacht

Die Ukrainer wollen die Unternehmen aus Russland herausdrängen. So soll Russlands Wirtschaft geschwächt werden. Vonseiten der Subway-Leitung gebe es keine Versuche, den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu verurteilen, so die NACP. Zu Beginn des Krieges blockierten russische Banken laut der NACP die Zahlungen der Lizenzgebühren der Franchise-Restaurants an die Mutterfirma in den USA.

Irgendwann hat man sich juristisch arrangiert. Fakt ist: Heute zahlen die russischen Subway-Restaurants weiter Gebühren an die US-Kette. Grundsätzlich wird der Ausstieg aus dem Russlandgeschäft den Firmen nicht leicht gemacht. Und wenn sie sich dann doch zurückziehen, dann werden die Marktlücken nicht selten von Nachahmerfirmen gefüllt. (fmg)