Berlin. Die Caritas will Steuervorteile für Dienstwagen streichen. In der Pflege profitierten ohnehin vor allem gutverdienende Männer davon.

In der Debatte um Haushaltskürzungen hat Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa Warnungen widersprochen, eine Reform der Dienstwagenbesteuerung werde die Pflegebranche hart treffen. „Die Gefahren der Klimakrise, die finanziellen Nöte der Bundesregierung sind so groß“, sagte Welskop-Deffaa dieser Redaktion. „Da können wir uns nicht damit abfinden, dass klimaschädliche Subventionen mit Falschmeldungen verteidigt werden.“

In den vergangenen Tagen sei „die Pflegekraft auf dem Land“ bemüht worden, um die Forderung nach einer Reform der Besteuerung von Dienstwagen zu „diskreditieren“. Dabei würden große klima- und haushaltspolitische Chancen in einer solchen Reform stecken, sagte die Chefin des katholischen Wohlfahrtsverbandes. „Im Deutschen Caritasverband haben die Pflegekräfte keine Dienstwagen. Die etwa 1.000 ambulanten Pflegedienste der verbandlichen Caritas haben Pools von Firmenwagen, die sich die Pflegekräfte teilen.“

Caritas-Chefin: Steuervorteile kommen vor allem Managern zugute

Aufgrund der schweren Haushaltskrise der Ampel-Regierung wird über den Abbau klimaschädlicher Subventionen debattiert. Dabei geht es auch um das Dienstwagenprivileg. Der Arbeitgeberverband Pflege warnte vor einem Wegfall der Steuervorteile für Dienstwagen, da dies auch viele Pflegekräfte beträfe.

Es könne vorkommen, dass jemand abends mit dem Firmenwagen nach Hause fahre, wenn er oder sie am nächsten Morgen wieder Dienst habe, sagte Welskop-Deffaa, „aber das ist keine Dienstwagennutzung im Sinne des Finanzamts“. Bei den anderen Wohlfahrtsverbänden sei die Situation nicht anders. „Das Gros des Dienstwagensteuervorteils kommt – das will ich wiederholen – den Managern, den Geschäftsführern, den gutverdienenden Männern zugute.“ Allenfalls statteten einzelne private Arbeitgeber in der Pflege ihre Mitarbeitenden mit Dienstwagen aus.