An Israels Grenze zum Libanon ist es am Sonntag erneut zu gegenseitigen Angriffen gekommen. Die News zum Krieg in Gaza im Blog.

  • WHO-Chef fordert bei Sondersitzung erneut Feuerpause im Gazastreifen
  • Erneut gegenseitiger Beschuss an Israels Grenze zum Libanon
  • Bericht: Tod von sechs palästinensischen Häftlingen seit Gaza-Krieg
  • OCHA: Umgebung des europäischen Gaza-Krankenhaus unter Beschuss

Berlin/Tel Aviv. Der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen geht auch in der neunten Woche in unvermindert brutaler Härte weiter. An Israels Grenze zum Libanon ist es am Sonntag erneut zu gegenseitigen Angriffen gekommen. Nach libanesischen Medienberichten griff die israelische Artillerie Ziele im südlichen Libanon an. Videoaufnahmen zeigten schwere Explosionen. Im Norden Israels hatten am Morgen die Warnsirenen geheult.

Hier finden Sie alle neuen Entwicklungen zur Lage in Israel im Newsblog.

Israel-News vom 10. Dezember: Katar: Setzen uns weiter für Feuerpause im Gaza-Krieg ein

13.45 Uhr: Das Golfemirat Katar setzt sich nach Worten seines Ministerpräsidenten und Außenministers Mohammed bin Abdulrahman Al Thani weiter für eine Feuerpause im Gaza-Krieg ein. „Wir werden nicht aufgeben“, sagte Al Thani am Sonntag in Doha. Sein Land sei sowohl der Freilassung aller Geiseln wie auch einem Ende der Bombardements auf palästinensische Zivilisten verpflichtet. Für diese Art der Verhandlungen brauche es „normalerweise zwei Parteien“, sagte Al Thani. „Leider sehen wir nicht dieselbe Bereitschaft, die wir in den vergangenen Wochen beobachtet haben“, sagte Al Thani in Verweis auf die Gespräche zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

Wegen seiner Beziehungen zur Hamas hat sich vor allem das Emirat Katar als Vermittler im Gaza-Krieg hervorgetan. Die Hamas wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft.

WHO-Chef fordert bei Sondersitzung erneut Feuerpause im Gazastreifen

12.42 Uhr: Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat am Sonntag die verheerende Lage im Gazastreifen geschildert. „Die Folgen des Konflikts auf die Gesundheit sind katastrophal“, sagte er zum Auftakt einer Sondersitzung des WHO-Exekutivrats in Genf. Der Rat wollte über eine Resolution abstimmen, um die Versorgung der Menschen zu verbessern.

Tedros verurteilte den Angriff palästinensischer Terroristen auf Israel am 7. Oktober, bei dem rund 1200 Menschen getötet und misshandelt und mehr als 240 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Er verstehe die Wut, Trauer und Angst in Israel nach den Anschlägen. Er verstehe auch die Wut, Trauer und Angst der Bevölkerung des Gazastreifens, die bereits 16 Jahre unter einer Blockade durch Israel gelitten hätten und nun die Zerstörung ihrer Familien, ihrer Wohnungen und ihres Lebens erlebten. Er forderte erneut eine humanitäre Feuerpause, um den Menschen helfen zu können.

Palästinenser fliehen aus Chan Yunis im südlichen Gazastreifen.
Palästinenser fliehen aus Chan Yunis im südlichen Gazastreifen. © AFP | SAID KHATIB

Erneut gegenseitiger Beschuss an Israels Grenze zum Libanon

12.22 Uhr: An Israels Grenze zum Libanon ist es am Sonntag erneut zu gegenseitigen Angriffen gekommen. Nach libanesischen Medienberichten griff die israelische Artillerie Ziele im südlichen Libanon an. Videoaufnahmen zeigten schwere Explosionen. Im Norden Israels hatten am Morgen die Warnsirenen geheult.

Der israelische Kan-Sender berichtete, ein „verdächtiges Flugobjekt“ sei aus dem Libanon eingedrungen und von der israelischen Armee abgeschossen worden. Außerdem seien zwei Positionen auf der israelischen Seite vom Libanon aus angegriffen worden. Es gab auf beiden Seiten zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern.

Der israelische Nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi hatte am Samstagabend angedeutet, die Konfrontationen mit dem Libanon könnten sich nach dem Gaza-Krieg ausweiten. Israel werde es nicht länger dulden können, dass Hisbollah-Truppen sich nahe der Grenze aufhalten, sagte Hanegbi dem israelischen Fernsehen. Eine diplomatische Lösung sei vorzuziehen, sollte dies aber nicht gelingen, müsse Israel aktiv werden. „Wir müssen sicherstellen, dass die Lage im Norden sich ändert.“

Bericht: Tod von sechs palästinensischen Häftlingen seit Gaza-Krieg

11.15 Uhr: Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zwei Monaten sind nach einem Zeitungsbericht sechs Palästinenser in israelischer Haft gestorben. Die israelische Gefängnisbehörde teilte am Sonntag mit, die Todesfälle würden untersucht, die Prüfung sei aber noch nicht abgeschlossen.

Die Zeitung „Haaretz“ hatte am Samstag geschrieben, vier Palästinenser seien in israelischen Gefängnissen und zwei in Militärhaft unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Mindestens zwei der Leichen sollen Anzeichen von Gewalteinwirkung aufgewiesen haben. Die israelische Gefängnisbehörde hatte in ihren regelmäßigen Mitteilungen über den Tod palästinensischer Häftlinge am 23. und 24. Oktober sowie am 13. und 18. November Angaben zu Todesfällen gemacht. Es hieß jeweils, die Umstände des Todes würden untersucht.

Palästinensische Organisationen, die Häftlinge unterstützen, bestätigten den Bericht von „Haaretz“. Andere palästinensische Häftlinge hatten sich demnach über Gewalt gegen sie beschwert. Ähnliche Vorwürfe kamen von Seiten palästinensischer Häftlinge, die im Rahmen eines Deals zwischen Israel und der islamistischen Hamas freigekommen waren. Diese wurden jedoch von der Gefängnisbehörde zurückgewiesen.

OCHA: Umgebung des europäischen Gaza-Krankenhaus unter Beschuss

11.10 Uhr: Die Umgebungen des europäischen Gaza-Krankenhauses und des Al Amal-Krankenhauses im Süden des Gazastreifens sind nach Informationen des UN-Nothilfebüros OCHA am Samstag wiederholt unter Beschuss gekommen. Dutzende Verletzte hätten deshalb die Notaufnahmen nicht erreichen können, berichtete OCHA am Sonntag.

Die beiden Krankenhäuser gehören zu zwölf, die im Süden des Kriegsgebiets noch teilweise arbeiten. Sie sind nach OCHA-Angaben völlig überfüllt. Zudem hielten sich auf dem Gelände des europäischen Gaza-Krankenhauses 70.000 Vertriebene auf, die dort Zuflucht gesucht haben. Direkt neben dem Krankenhaus und ebenfalls in der Kampfzone liege die Zentrale der Rothalbmond-Gesellschaft, auf deren Gelände weitere 14.000 Vertriebene ausharren.

Von unseren Reportern in Israel

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  • An die Front:Alon ist Frankfurter – und zieht für Israel in den Krieg
  • Nach Gaza entführt:„Wir sind die Hamas, ihr Israelis habt schöne Töchter“

Baerbock warnt: Hunger in Gaza nährt Terrorismus

10.30 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock sieht durch den Hunger in Gaza eine wachsende Gefahr für Terrorismus. „Wir sehen auf dramatische Art und Weise nicht nur das Leid, sondern der Hunger nährt auch weiteren Terrorismus“, sagte die Grünen-Politikerin am Sonntag in Dubai bei einem Besuch eines Warenlagers, über das ein Großteil der Hilfe des Welternährungsprogramms für den Gazastreifen läuft.

„Deswegen ist es im zentralen Sicherheitsinteresse von Israel, dass die Menschen mit Lebensmitteln, mit Wasser, mit Medikamenten versorgt werden können“, sagte Baerbock. Der Hunger nähre Hass und Terrorismus. Seit Beginn des Gaza-Kriegs habe die Bundesregierung ihre humanitäre Hilfe für die Palästinenser und insbesondere die Menschen in Gaza noch einmal erhöht, sagte Baerbock. „Sie beläuft sich in diesem Jahr auf 179 Millionen Euro, und wir werden diese Hilfe weiter verstärken.“

Der Kampf Israels gelte dem Terrorismus und der Hamas und nicht unschuldigen Zivilisten in Gaza, unterstrich die Ministerin. Sie forderte erneut mehr Schutz für die Menschen. „Wir erleben dieser Tage auch, dass insbesondere Frauen und Kinder auch wieder in Gaza am meisten leiden. Sie bekommen Essen zuletzt und sterben als erste.“

Baerbock drängte auf humanitäre Pausen für Hilfsleistungen, mehr Lastwagen, die über den Grenzübergang in Rafah kommen können, und die Öffnung weiterer Grenzübergänge zur Versorgung der Menschen mit dem Nötigsten. Sie verlangte erneut: „Die israelische Armee muss die Zivilisten in Gaza besser schützen.“

Israels Armee setzt Bombardement im Gazastreifen fort

10 Uhr: Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Am Samstag seien mehr als 250 Ziele am Boden, aus der Luft und vom Meer aus angegriffen worden, teilte die Armee am Sonntagmorgen mit. In den Stunden zuvor hätten die Truppen Waffenlager zerstört, gezielte Vorstöße auf Militäranlagen vorgenommen, unterirdische Tunnel zerstört sowie Angriffspläne von Terrorzellen zunichtegemacht. Kampfflugzeuge hätten zudem in der Nacht im Verbund mit Bodentruppen eine neben einer Moschee im Süden des Gazastreifens gelegene militärische Kommunikationsanlage der islamistischen Hamas getroffen.

In der südlichen Stadt Chan Junis, die als Hamas-Hochburg gilt und in der Israels Armee seit Tagen kämpft, seien am Vortag Tunnelschächte mit Präzisionswaffen attackiert worden, teilte das israelische Militär weiter mit. Eine „Terrorzelle“, die nachrückende israelische Truppen in dem Gebiet angreifen wollte, sei mit Hilfe einer Drohne ausgemacht und daraufhin ausgeschaltet worden, hieß es.

Freigelassene Israelis über Hamas-Geiselhaft: Jeder Tag ist die Hölle

9.30 Uhr: Nach ihrer Freilassung aus der Gewalt der islamistischen Hamas haben Israelis die schlimmen Umstände ihrer Geiselhaft beschrieben. „Jeder Tag dort ist wie die Hölle“, erzählte die 21-jährige Mia Regev in einem Video, das am Samstagabend bei einer Solidaritätskundgebung für die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln in Tel Aviv gezeigt wurde. Sie habe ständig „schreckliche Angst“ gehabt und nachts kaum geschlafen. Wegen einer schweren Beinverletzung bei der Entführung musste sie nach ihrer Freilassung operiert werden.

Ihr Bruder Itai Regev (18) erzählte, er sei 54 Tage lang Geisel der Hamas gewesen. „Jeder Tag fühlt sich an wie eine Ewigkeit.“ Die 72-jährige Adina Mosche, die nach 49 Tagen freigelassen worden war, erzählte, viele ihrer älteren Freunde seien immer noch Geiseln. „Sie sind alt, haben schwere Krankheiten und keine passenden Medikamente.“ Wie andere Geiseln berichtete sie von starkem Hunger, weil sie kaum etwas zu essen bekommen habe.

Die 77-jährige Ofelia Roitman sagte, sie sei zu Beginn zwei Wochen allein gewesen und habe das Gefühl gehabt, verrückt zu werden. Sie habe das wenige Brot, das sie bekommen habe, rationiert. „Es hat mich an den Holocaust erinnert.“ Die Geiselhaft sei unerträglich gewesen. „Ein Tag war dort wie eine Woche.“ Andere Geiseln hatten auch von Misshandlungen berichtet.

Israels Sicherheitsberater: Bisher 7000 Hamas-Terroristen getötet

8.10 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben nach Angaben des Nationalen Sicherheitsberaters Zachi Hanegbi im Gaza-Krieg bisher etwa 7000 Hamas-Terroristen getötet. Israelische Einheiten seien außerdem sehr nah an Kommandozentralen der Hamas in Dschabalia und Schedschaija im Norden des Gazastreifens herangerückt, sagte Hanegbi am Samstagabend dem Sender Channel 12.

Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Wie Hanegbi weiter ausführte, sei es der Plan der israelischen Führung, den Hamas-Chef Jihia al-Sinwar zu töten. Dieser wolle, dass die Hamas bis zum bitteren Ende kämpft.

„Aber wenn wir ihn töten, und das ist der Plan, dann wird die Führung, die ihm nachfolgt, möglicherweise verstehen, dass sie, wenn sie seinem Schicksal entgehen will, Gaza verlassen muss, als Verlierer“, sagte Hangebi. Eine totale Niederlage der Hamas werde auch den Weg zur Befreiung von derzeit noch 138 Geiseln aus der Gewalt der Islamisten frei machen.

Französische Fregatte im Roten Meer fängt im Jemen abgefeuerte Drohnen ab

7.30 Uhr: Eine französische Fregatte hat nach Armeeangaben im Roten Meer zwei aus dem Jemen abgefeuerte Drohnen abgefangen. Die Drohnen seien am späten Samstagsabend von der Küste aus in Richtung der „Languedoc“ geflogen, teilte der französische Generalstab mit. Sie seien als Bedrohung eingeschätzt und zerstört worden.

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten „Achse des Widerstands“. Dazu gehören auch weitere vom Iran unterstützte Gruppen wie die radikalislamische Hamas und die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon.

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas hat die Huthi-Miliz schon mehrfach Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert und Schiffe im Roten Meer angegriffen. Ein US-Zerstörer hatte in der vergangenen Woche drei Drohnen abgeschossen, als er Handelsschiffen im Roten Meer zu Hilfe kam, die vom Jemen aus attackiert wurden.

Die Huthi-Rebellen drohten am Samstag mit weiteren Angriffen auf Schiffe im Roten Meer, die Kurs auf Israel nehmen, falls keine humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelange.

Israel-News vom 9. Dezember – Netanjahu: „Gerechter Krieg“ zur Vernichtung der Hamas wird fortgesetzt

21.10 Uhr: Nach dem Veto der USA gegen eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Fortsetzung des „gerechten Kriegs“ gegen die radikalislamische Hamas angekündigt. In einer Videobotschaft begrüßte Netanjahu am Samstag die „korrekte Haltung der USA im UN-Sicherheitsrat“, die als einziger der 15 Mitgliedstaaten gegen den Resolutionsentwurf gestimmt und ihn mit ihrer Veto-Macht blockiert hatten.

Die anderen Länder müssten begreifen, dass „man nicht die Vernichtung der Hamas unterstützen und gleichzeitig ein Ende des Krieges fordern kann, was die Vernichtung der Hamas verhindern würde“, sagte Netanjahu. „Deshalb wird Israel seinen gerechten Krieg fortsetzen, um die Hamas zu vernichten und die restlichen Kriegsziele zu erreichen“.

Der israelische Armeechef Herzi Halevi kündigte gleichzeitig eine Ausweitung der Offensive gegen die Hamas an. Jeden Tag würden mehr und mehr „Terroristen“ getötet oder verwundet, einige von ihnen hätten sich zudem in den vergangenen Tagen ergeben, sagte Halevi. Dies sei „ein Zeichen, dass ihr Netzwerk auseinander fällt, ein Zeichen, dass wir härter durchgreifen müssen“.

Benjamin Netanjahu will den Krieg gegen die Hamas fortsetzen.
Benjamin Netanjahu will den Krieg gegen die Hamas fortsetzen. © DPA Images | Abir Sultan

Scholz plädiert in Gespräch mit Netanjahu für mehr humanitäre Hilfe

20.02 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich in einem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu für mehr humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen ausgesprochen. Der Kanzler habe in dem Gespräch am Samstag betont, dies müsse „auf verlässlicher Grundlage geschehen“, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.

In dem erneuten Telefonat habe Netanjahu über die israelische Bodenoffensive gegen die Hamas im Süden des Gazastreifens berichtet. Die beiden Regierungschefs hätten zudem „die notwendigen Bemühungen zum größtmöglichen Schutz von Zivilisten und einer substanziellen Verbesserung der humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen“ besprochen. Auch die Lage in der Westbank und Gewaltakte von Siedlern waren demnach Thema. Scholz habe Netanjahu außerdem von seinen Bemühungen berichtet, ein regionales Ausweiten des Konflikts zu vermeiden.

Huthi-Rebellen drohen mit Angriffen auf Schiffe im Roten Meer

17.54 Uhr: Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen haben gedroht, künftig Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. In einer Erklärung vom Samstagabend hieß es, nur Frachtern, die Hilfsgüter für den Gazastreifen lieferten, würde die Durchfahrt gewährt. Alle anderen würden zum „legitimen Zielen unserer Streitkräfte“.

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zuletzt hatten sie auch mehrfach Schiffe im Roten Meer attackiert. Die Huthis haben ihr Waffenarsenal in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut.

25-jährige Geisel im Gazastreifen für tot erklärt

14 Uhr: Ein 25-jähriger Israeli ist nach Informationen der Geiselfamilien in der Gefangenschaft der islamistischen Hamas im Gazastreifen ermordet worden. Das Forum der Geiselfamilien sowie der Ortschaft Kibbuz Beeri, aus der der junge Mann stammte, teilten dies am Samstag mit. Der Student war am 7. Oktober von Terroristen aus dem Grenzort in den Gazastreifen verschleppt worden. Seine Großmutter und sein Bruder wurden bei dem Massaker der Hamas ermordet.

Der bewaffnete Hamas-Arm, die Kassam-Brigaden, hatten am Freitag ein Video veröffentlicht. Es zeigte den 25-Jährigen zunächst lebend. Am Ende ist eine blutige Leiche zu sehen. Die Kassam-Brigaden behaupteten, er sei bei einem israelischen Befreiungsversuch getötet worden.

Tel Aviv: Angehörige und Freunde von Geiseln, die im Gazastreifen von der palästinensischen Terrororganisation Hamas festgehalten werden, demonstrieren während des jüdischen Chanukka-Festes auf dem Geiselplatz am Kunstmuseum für ihre Freilassung.
Tel Aviv: Angehörige und Freunde von Geiseln, die im Gazastreifen von der palästinensischen Terrororganisation Hamas festgehalten werden, demonstrieren während des jüdischen Chanukka-Festes auf dem Geiselplatz am Kunstmuseum für ihre Freilassung. © DPA Images | Leo Correa

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hatte am Freitag mitgeteilt, zwei israelische Soldaten seien bei einem Einsatz zur Rettung von Geiseln schwer verletzt worden. „Wir haben bei dieser Operation keine Geiseln gerettet“, sagte er.

Landung von Passagierflugzeug in Tel Aviv während Raketenangriffen

13.50 Uhr: Die Landung eines Passagierflugzeugs auf dem Flughafen Tel Aviv während heftiger Raketenangriffe auf den Großraum der Stadt hat für Aufsehen gesorgt. Das israelische Fernsehen veröffentlichte am Samstag ein Video, auf dem das Flugzeug im Landeanflug zu sehen ist. Im Hintergrund ist zu sehen, wie die Raketenabwehr Iron Dome (Eisenkuppel) aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen abfängt. Das Fernsehen veröffentlichte das Video vom Freitagabend nach Aufhebung einer Nachrichtensperre. Ob eine akute Gefährdung des Fliegers bestand, war unklar.

Nach Beginn des Gaza-Kriegs hatten zahlreiche internationale Fluglinien ihre Israel-Flüge wegen Sicherheitsbedenken eingestellt. Vor allem die israelische Fluggesellschaft El Al stellt jedoch weiterhin regelmäßige Flüge aus und nach Tel Aviv zur Verfügung. El Al hatte als erste Fluggesellschaft schon vor zwei Jahrzehnten damit begonnen, seine zivilen Passagierflugzeuge mit einem Raketenabwehrsystem auszustatten.

Bundesregierung geht von getöteter deutscher Familie in Gaza aus

12.01 Uhr: Im Gaza-Krieg sind nach Angaben der Bundesregierung wohl auch deutsche Staatsbürger getötet worden. „Wir müssen zum jetzigen Zeitpunkt leider davon ausgehen, dass unter den Opfern der Kämpfe in Gaza auch eine deutsche Familie ist“, hieß es am Samstag auf Anfrage aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete unter Berufung auf Informationen von Angehörigen, dass eine sechsköpfige deutsche Familie am 25. Oktober bei einem israelischen Bombenangriff in ihrem Wohnhaus in Gaza getötet worden sei.

Hamas-Behörde: 133 Todesopfer in Gaza binnen 24 Stunden

10.28 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 133 weitere Menschen getötet worden. 71 Tote und 160 Verletzte seien in das Al-Aksa-Krankenhaus gebracht worden, 62 Tote und rund 100 Verletzte in die Nasser-Klinik, teilte die Behörde am Samstag mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Palästinenser inspizieren die Trümmer nach einem israelischen Luftangriff auf die Jaffa-Moschee und das Krankenhaus in Dair El-Balah.
Palästinenser inspizieren die Trümmer nach einem israelischen Luftangriff auf die Jaffa-Moschee und das Krankenhaus in Dair El-Balah. © dpa | Omar Ashtawy

Die meisten der Angriffe sind nach palästinensischen Angaben im zentralen und südlichen Teil des Küstenstreifens erfolgt. Israelische Bodentruppen sind vor allem im Norden und Süden des Gazastreifens im Einsatz und werden dabei von der Luftwaffe unterstützt. Es gibt Berichte über heftige Kämpfe in Chan Junis im Süden. Der Ort gilt als eine Hochburg der islamistischen Terrororganisation Hamas.

Hilfsorganisationen: Resolution hätte Zivilisten Ruhepause verschafft

10.22 Uhr: Mehrere internationale Hilfsorganisationen haben das Scheitern des Resolutionsentwurfs für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg im Weltsicherheitsrat scharf kritisiert. „Wir sind entsetzt darüber, dass es dem UN-Sicherheitsrat nicht gelungen ist, eine Resolution zu genehmigen, die einen humanitären Waffenstillstand und die bedingungslose Freilassung der in Gaza festgehaltenen Geiseln fordert“, hieß es in einer Mitteilung aus der Nacht zu Samstag von Save the Children, Aktion gegen den Hunger, Care International und anderen Organisationen. Hätte man die Resolution umgesetzt, hätte man den Zivilisten in Gaza angesichts des andauernden Bombardements eine dringend benötigte Ruhepause verschafft. Es sei eine Gelegenheit gewesen, die Gewalt zu stoppen. „Gaza ist heute der tödlichste Ort für Zivilisten auf der Welt“, hieß es weiter.

Palästinenser, die vor der israelischen Bodenoffensive fliehen, am Grenzübergang Rafah im Gazastreifen.
Palästinenser, die vor der israelischen Bodenoffensive fliehen, am Grenzübergang Rafah im Gazastreifen. © dpa | Hatem Ali

Iran warnt nach US-Veto zu UN-Resolution für Waffenruhe vor „Explosion“ in Nahost

10.06 Uhr: Nach dem US-Veto im UN-Sicherheitsrat zu einer Resolution mit der Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe im Gazastreifen hat der Iran vor einer „unkontrollierten Explosion“ im Nahen Osten gewarnt. Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian rief überdies am Samstag in einem Telefonat mit UN-Generalsekretär António Guterres nach Angaben seines Ministeriums dazu auf, den Rafah-Grenzübergang zwischen Ägypten und dem Gazastreifen unverzüglich zu öffnen, damit humanitäre Hilfe in das Palästinensergebiet gelangen könne.

Irans Außenminister  Hossein Amir-Abdollahian.
Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian. © AFP | Yuri Kochetkov

Neuer Beschuss an Israels Grenze zum Libanon

8.55 Uhr: Der Beschuss an Israels Grenze zum Libanon geht weiter. Nach neuen Raketenangriffen aus dem Libanon auf israelisches Gebiet habe die Armee auf die Orte zurückgefeuert, von denen aus die Angriffe erfolgt seien, teilte das israelische Militär am Samstag mit. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass das Grenzdorf Aita al-Schaab in der Nacht von heftigen Luftangriffen getroffen wurde. Zu dem Zeitpunkt sollen sich dort hauptsächlich Hisbollah-Mitglieder aufgehalten haben. Der Hisbollah-nahe TV-Sender Al-Majadin berichtete, dass in dem Ort einige Häuser zerstört wurden. Der von der pro-iranischen Hisbollah geführte libanesische Fernsehsender Al-Manar meldete, dass weitere Dörfer im Grenzgebiet von israelischen Beschuss getroffen wurden. Die Schiitenorganisation äußerte sich zunächst nicht.

Ein zerstörtes Haus nach einem israelischen Luftangriff auf ein Dorf im libanesisch-israelischen Grenzgebiet.
Ein zerstörtes Haus nach einem israelischen Luftangriff auf ein Dorf im libanesisch-israelischen Grenzgebiet. © AFP | -

In der Nacht hätten israelische Kampfjets außerdem eine Reihe von Zielen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Das Militär sprach von „Terrorzielen“, darunter Kommando- und Kontrollzentralen der Hisbollah. Es gab zunächst auf beiden Seiten keine Berichte über mögliche Opfer.

WFP: Versorgung der Menschen in Gaza ist „nicht mehr haltbar“

1.20 Uhr: Im Gaza-Krieg steht die Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung mit dem Lebensnotwendigsten nach Darstellung des Welternährungsprogramms (WFP) vor dem Kollaps. „Es gibt nicht genug Essen. Die Menschen hungern“, schrieb der Vize-Direktor des WFP, Carl Skau auf X. Sein Team habe mehr als eine Million Menschen erreicht, „aber die Situation ist unhaltbar. Wir brauchen unsere Hilfsgüter und einen humanitären Waffenstillstand“, schrieb Skau, nachdem er sich am Freitag in Gaza ein Bild von der katastrophalen Lage gemacht hatte. Es herrsche Chaos und Verzweiflung, Familien lebten auf den Straßen.

Da nur ein Bruchteil der nötigen Nahrungsmittel in das von Israel abgeriegelte Küstengebiet gelange, es an Treibstoff mangele und niemand sicher sei, „können wir unsere Arbeit nicht machen“, fuhr Skau in einer Mitteilung des WFP weiter fort. An den Verteilungsstellen für humanitäre Hilfsgüter drängten sich Tausende verzweifelter, hungernder Menschen. In den Lagerstätten herrsche Verwirrung, die Notunterkünfte seien überfüllt. In einem entsprechenden Zustand befänden sich die Toiletten. Dazu jeden Tag im Hintergrund das dumpfe Donnern der Bombenangriffe, schildert Skau.

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„Da Recht und Ordnung zusammengebrochen sind, ist jede sinnvolle humanitäre Aktion unmöglich“, bilanzierte Skau seine Beobachtungen. Die Menschen im Gazastreifen lebten unter ungesunden Bedingungen in Notunterkünften oder auf der Straße, während der Winter nahe. „Sie sind krank und haben nicht genug zu essen“, beklagte Skau. „Bei einer Lebensmittelausgabe erzählte mir eine Frau, dass sie mit neun anderen Familien in einer Wohnung lebt. Sie wechseln sich nachts beim Schlafen ab, weil sich nicht alle gleichzeitig hinlegen können“, berichtet der WFP-Vizedirektor. Auf einem Friedhof habe er gesehen, wie Menschen die Bäume fällten, um sie als Brennholz zu verwenden.

Israel-News vom 8. Dezember: Waffenstillstands-Resolution zu Gaza im Sicherheitsrat gescheitert

22 Uhr: Im UN-Sicherheitsrat ist ein Resolutionsentwurf für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg gescheitert. 13 der 15 Mitglieder des Gremiums stimmten am Freitag in New York zwar dafür, aber die USA legten ihr Veto gegen den von den Vereinigten Arabischen Emiraten eingebrachten Entwurf ein. Großbritannien enthielt sich. Zuvor waren bereits ähnliche Vorstöße am Widerstand der USA gescheitert. Die USA hatten sich stets hinter Israel gestellt und angegeben, dass solche Vorstöße per Resolution die laufenden diplomatischen Bemühungen vor Ort gefährden könnten.

Sitzung des Sicherheitsrates im UN-Hauptquartier in New York.
Sitzung des Sicherheitsrates im UN-Hauptquartier in New York. © Loey Felipe/XinHua/dpa | Unbekannt

Armee: Zwei israelische Soldaten bei misslungener Geiselbefreiung verletzt

21.22 Uhr: Bei einer versuchten Geiselbefreiung im Gazastreifen sind israelischen Angaben zufolge zwei israelische Soldaten „schwer verwundet“ worden. Bei dem Einsatz seien „zahlreiche Terroristen“, die an der Entführung und Bewachung der Geiseln beteiligt gewesen seien, getötet worden, erklärte Israels Armee am Freitag. Es seien bei dem Vorgang jedoch keine Geiseln befreit worden. Die radikalislamische Hamas hatte zuvor erklärt, ihre Kämpfer hätten „einen israelischen Versuch, einen gefangenen Israeli zu befreien“, vereitelt. Die Geisel sei „für tot erklärt“ worden, hieß es in einer Erklärung. Die israelische Armee wollte die Erklärung der Hamas weder bestätigen noch dementieren. „Bitte unterlassen Sie es, unbestätigte Gerüchte zu verbreiten und den psychologischen Terror der Hamas zu unterstützen“, forderten Israels Streitkräfte.

USA und Frankreich kritisieren Israel

21.04 Uhr: Die USA reagieren zunehmend besorgter auf die Bodenoffensive im Süden des Gaza-Streifens. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte am Freitag, dass Israel mehr tun könne, um zivile Opfer zu reduzieren.

Die USA teilten die internationalen Bedenken hinsichtlich der humanitären Lage in Gaza. „Wir sind uns alle bewusst, dass mehr getan werden kann, um die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung zu verringern“, sagte Kirby.

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mahnte in einem Telefonat mit Israels Premierminister Benjamin Netanyahu den Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen an. Außerdem plädierte er für ein dauerhaftes Waffenstillstandsabkommen.

Lesen Sie auch: Einfach erklärt: Feuerpause oder Waffenstillstand?

Macron bekräftigte zwar die Solidarität im Kampf gegen den Terrorismus. Er forderte von Netanjahu aber auch, „die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen“, um die Angriffe von Siedlern auf Palästinenser im Westjordanland zu beenden.

Netanjahu lehnt Beteiligung der Hamas an künftiger Gaza-Führung ab

16.49 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine Beteiligung der Hamas an einer zukünftigen Regierung im Gazastreifen vehement ausgeschlossen. „Es wird keine Hamas geben – wir werden sie beseitigen“, schrieb Netanjahu am Freitag auf X.

Er reagierte damit auf einen Vorschlag des palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Schtaje. Dieser hatte in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg gesagt, in dem von ihm bevorzugten Szenario werde die Hamas nach Ende des Kriegs Juniorpartner der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) im Gazastreifen.

„Allein die Tatsache, dass dies der Vorschlag der Palästinensischen Autonomiebehörde ist, stärkt nur meine Politik: Die Palästinensische Autonomiebehörde ist nicht die Lösung“, schrieb Netanjahu auf X.

Was die Lösung sein soll, verriet Netanjahu nicht. Insbesondere die Amerikaner mahnen seit Langem einen Plan für die Zeit nach dem Krieg an – eine Exitstrategie. Netanjahu hat sowohl die Hamas als auch die Palästinenserbehörde abgeschrieben.

Die USA wollen, dass die im Westjordanland regierende PA, die die Hamas 2007 gewaltsam aus dem Gazastreifen vertrieben hatte, dort nach dem Krieg wieder die Kontrolle übernimmt. Israel ist dagegen. Die PA ist eigenen Angaben nach dazu bereit, sollte es eine Zweistaatenlösung geben. Die Islamisten könnten beim Aufbau eines unabhängigen Palästinenserstaates helfen, sagte Schtaje im Interview mit Bloomberg weiter.

Bericht: 150 Zufluchtsorte im Gazastreifen – dort keine Armeeangriffe

14 Uhr: Im Gazastreifen gibt es einem israelischen Medienbericht zufolge rund 150 Zufluchtsorte für schutzsuchende Zivilisten. Diese würden nicht von der Armee angegriffen, meldete die „Times of Israel“ am Freitag unter Berufung auf die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde. Dazu zählten etwa Schulen und andere öffentliche Einrichtungen. Die UN geben demnach die Koordinaten dieser Gebäude an Israel weiter.

Zusätzlich dazu gibt es dem Bericht zufolge noch die rund 20 Quadratkilometer große „humanitären Zone“ in Al-Mawasi, die die Armee demnach ebenfalls nicht attackiert. Die Hamas hatte aus dem Gebiet zuvor laut Armee aber Raketen Richtung Israel abgefeuert.

Palästinensische Gebiete, Chan Junis: Palästinenser fliehen vor einer israelischen Bodenoffensive.
Palästinensische Gebiete, Chan Junis: Palästinenser fliehen vor einer israelischen Bodenoffensive. © DPA Images | Mohammed Dahman

Die Situation in Al-Mawasi ist Augenzeugenberichten zufolge sehr prekär, es fehlt demnach an Lebensmitteln und Unterkünften. Nach Aufforderung der israelischen Armee flüchteten Hunderttausende Schutzsuchende aus dem zunächst heftiger umkämpften Norden in den Süden des abgeriegelten Küstengebiets. Inzwischen hat die Armee ihre Kämpfe auch im Süden des Gazastreifens verstärkt.

Baerbock erwartet von Israel mehr Schutz von Zivilisten

13.20 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock verlangt von der israelischen Regierung einen stärkeren Einsatz für den Schutz von Zivilisten im Gazastreifen. „Wir erwarten, dass Israel sein militärisches Vorgehen anpasst, um ziviles Leid zu lindern, dass es mehr humanitäre Hilfe zulässt, gerade auch in den Norden, dass es militärisch gezielter vorangeht und weniger zivile Opfer in Kauf nimmt“, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag am Rande der Weltklimakonferenz in Dubai. „Der Kampf gilt der Hamas und nicht den unschuldigen Palästinenserinnen und Palästinensern.“

Dem Konflikt seien schon zu viele Zivilisten in Gaza zum Opfer gefallen, betonte Baerbock. Wie Israel den Kampf führe, sei auch zentral, „um die Perspektive auf eine politische Lösung zu erhalten“. Sie erklärte: „Es gehört zur Wahrheit dazu: Der Krieg ist nicht gewonnen, wenn man den Frieden dabei verliert.“

Humanitäre Hilfsgüter kämen kaum noch über Rafah an der Grenze zu Ägypten hinaus und im Norden Gazas schon seit Tagen nicht mehr an. „Für die Menschen in Gaza, insbesondere die Kinder, ist das Leben einfach nur die Hölle.“ Zugleich wies sie auf die Raketenangriffe auf Israel durch die Hamas, die Hisbollah und die Huthi-Rebellen hin. Angehörige in Israel sorgten sich um Geiseln in den Händen der Hamas.

Palästinensische Gebiete, Rafah: Palästinenser fliehen vor heftigen Kämpfen zwischen der israelischen Armee und der Hamas.
Palästinensische Gebiete, Rafah: Palästinenser fliehen vor heftigen Kämpfen zwischen der israelischen Armee und der Hamas. © DPA Images | Mohammed Talatene

Israels Armee meldet Fund von Waffen und Tunneln auf Uni-Campus

13.10 Uhr: Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge auf dem Gelände der Al-Azhar-Universität im Gazastreifen Waffen und Tunnel gefunden. Die Hamas nutze den Campus für ihre Aktivitäten, teilte die Armee am Freitag mit. Ein unterirdischer Tunnel soll den Angaben nach vom Universitätsgelände zu einer einen Kilometer entfernten Schule führen. Soldaten hätten bei ihrem Angriff am Donnerstag auf dem Campus unter anderem Sprengsätze und Raketen entdeckt. Die Hamas missbraucht der Armee zufolge auch das Universitätsgebäude für Angriffe gegen israelische Soldaten. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

WHO-Sprecher kritisiert Israel: Mehr als Selbstverteidigung

13.04 Uhr: Ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die israelischen Angriffe im Gazastreifen am Freitag scharf kritisiert. Bei den seit zwei Monaten andauernden Angriffen gehe es nicht nur um Selbstverteidigung gegen extremistische Palästinensergruppen wie die Hamas, sondern dies betreffe die gesamte Bevölkerung, sagte Christian Lindmeier im UN-Briefing, das zweimal in der Woche in Genf stattfindet. Unschuldige Zivilisten würden von den Angriffen getroffen, selbst enge Verbündete Israels hätten von „willkürlicher Bombardierung“ gesprochen.

Der Gesundheitssektor sei schwer beschädigt, die Versorgung der Menschen praktisch unmöglich geworden, sagte Lindmeier. Die WHO fordert wie alle anderen humanitären UN-Organisationen ein Ende der Angriffe.

Palästinensische Kinder sitzen in einem zerstörten Haus im Dorf  Khuza'a nahe dem Grenzzaun zwischen Israel und dem südlichen Gazastreifen.
Palästinensische Kinder sitzen in einem zerstörten Haus im Dorf Khuza'a nahe dem Grenzzaun zwischen Israel und dem südlichen Gazastreifen. © Mohammed Talatene/dpa | Unbekannt

Israels Armee reagiert auf Meldung über Journalisten in Kampfzone

13.01 Uhr: Die israelische Armee hat auf eine Recherche der Nachrichtenagentur AFP reagiert, wonach Mitte Oktober sieben Journalisten bei Beschuss im Südlibanon von einem israelischen Panzergeschoss getroffen wurden. Der Beschuss habe sich „in einer aktiven Kampfzone“ ereignet, „in der es zu Feuergefechten kommt“, teilte die israelische Armee am Freitag mit. „Der Aufenthalt in diesem Gebiet ist gefährlich“, sagte ein Armeesprecher. Der Vorfall werde untersucht.

Der Armeesprecher wies zudem darauf hin, dass die israelische Armee am Vortag die UN-Mission Unifil im Libanon gebeten habe, „nachzuprüfen, dass sich keine Zivilisten in der Kampfzone befinden“.

Am 13. Oktober, dem Tag des Beschusses, habe die mit der radikalislamischen Hamas verbündete pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon „einen Angriff auf mehrere Ziele auf israelischem Gebiet entlang der libanesischen Grenze gestartet“, erklärte die Armee weiter. Die Streitkräfte hätten darauf mit Artillerie- und Panzerangriffen reagiert. Israel habe damit „eine mögliche Infiltration von Terroristen“ aus dem Libanon nach Israel verhindern wollen.

Die am Donnerstag in Paris veröffentlichte AFP-Untersuchung hatte ergeben, dass die Journalisten von einem 120-Millimeter-Panzergeschoss getroffen wurden, das in der Region allein von der israelischen Armee verwendet wird. Eine ebenfalls am Donnerstag veröffentlichte Untersuchung der Nachrichtenagentur Reuters kam gleichfalls zu dem Schluss, dass es sich um israelischen Panzerbeschuss gehandelt habe.

Wieder Raketenalarm an Israels Grenze zum Gazastreifen

10.44 Uhr: Während Israels Armee weiter gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vorgeht, hat es in Israel erneut Raketenalarm gegeben. An der Grenze zum Gazastreifen heulten am Freitagmorgen wieder die Sirenen, wie die israelische Armee meldete. Die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen nähmen aber inzwischen spürbar ab, meldeten israelische Medien. Den letzten Angriff hatte es Armeeangaben zufolge 15 Stunden zuvor am Donnerstagabend gegeben.

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