Berlin. Russland hat Kiew in der Nacht offenbar erneut angegriffen. Laut Bürgermeister Klitschko ertönte sechs Stunden lang der Luftalarm.

Die Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Samstag 71 russische Angriffsdrohnen abgeschossen. Die überwiegende Mehrheit der Schahed-Drohnen iranischer Bauart sei über der Hauptstadt-Region zerstört worden, teilte die Luftwaffe in den Online-Netzwerken mit. Kiews Stadtverwaltung sprach vom größten Angriff auf die Hauptstadt seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022. Fünf Menschen wurden demnach verletzt, darunter ein elfjähriges Kind.

Nach Angaben von Bürgermeisters Vitali Klitschko ertönte sechs Stunden lang der Luftalarm in seiner Stadt. Herabstürzende Drohnentrümmer hätten zudem Brände ausgelöst und Gebäude beschädigt. „Der Feind setzt seinen Terror fort“, erklärte Klitschko.

Ein Mann deckt ein zerbrochenes Fenster in seiner Wohnung nach einem russischen Drohnenangriff mit Plastik ab.
Ein Mann deckt ein zerbrochenes Fenster in seiner Wohnung nach einem russischen Drohnenangriff mit Plastik ab. © DPA Images | Felipe Dana

Die Ukraine gedenkt am Samstag der von der Sowjetführung vor neun Jahrzehnten verursachten Hungersnot Holodomor. Der Begriff erinnert an die Jahre 1932 und 1933, als der sowjetische Diktator Josef Stalin durch die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft eine große Hungersnot ausgelöst hatte. Allein in der Ukraine starben nach Schätzungen von Historikern bis zu zehn Millionen Menschen.

„Mehr als 70 Schaheds in der Nacht des Holodomor-Gedenktages... Die russische Führung ist stolz auf ihre Fähigkeit zu töten“, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in den Online-Netzwerken.