Berlin. Der Streifen ist durchtrennt. Nun gibt es „Nordgaza“ und „Südgaza“. Israels Militäroperation erklärt in Grafiken und Satellitenfotos.

Allzu groß ist Gaza nicht. 40 Kilometer lang, sechs bis 14 Kilometer breit – ein schmaler Streifen am Mittelmeer. Aus der geografischen Form folgte der Name: „Gazastreifen“. So steht es im Waffenstillstandsabkommen nach dem Arabisch-Israelischen Krieg 1948/49. Mehr als die Hälfte der Einwohner Gazas sind Flüchtlinge aus dieser Zeit oder deren Nachkommen. Auf Karten wird das Größenverhältnis von Gaza zu Israel besonders deutlich.

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Nach dem Terrorangriff der Hamas hat das israelische Militär (IDF) den Gazastreifen massiv bombardiert. Die Luftschläge leiteten die Bodenoffensive ein. Es gibt Satelliten-Aufnahmen, die das Ausmaß der Zerstörungen zeigen. Darunter auch folgende aus einem Beitrag auf X, ehemals Twitter. Das wird weltweit sorgenvoll verfolgt. Gaza ist schließlich dicht besiedelt: Auf einer Fläche von 360 Quadratkilometern leben rund 1,9 Millionen Menschen. das entspricht 5328 Einwohnern pro Quadratkilometer.

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Die israelische Seite hatte die Bewohner früh aufgerufen, in den Süden zu fliehen. Die militärische Stoßrichtung vom Norden her gab quasi die Geografie vor; im Süden grenzt das Gebiet an Ägypten. Zudem werden die Hamas-Kämpfer und Kommandozentralen aufgrund von Geheimdiensterkenntnissen in Gaza-Stadt vermutet, wo die schwierigste Operation der Bodenoffensive ansteht: der Häuserkampf.

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Die israelischen Soldaten rückten auf zwei Achsen vom Norden ein, südlich der Stadt stießen sie ans Mittelmeer. Der Gazastreifen ist damit in zwei Hälften geteilt worden. Es gebe nun „ein Nordgaza und ein Südgaza“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Faktisch ist der Norden zur Kriegszone geworden.

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© DPA Images | dpa-infografik GmbH

Zivilisten können immerhin weiter Richtung Süden fliehen. Umgekehrt kommt niemand mehr nach Gaza-Stadt „Das ist ein Einbahnstraßen-Korridor in Richtung Süden“, so das israelische Militär,

Die Hamas-Kämpfer, die im weitverzweigten Tunnelsystem vermutet werden – teils bewusst unterhalb von Krankenhäusern –, sind vom Nachschub abgeschnitten. An der folgenden Grafik sieht man, wie die Israelis vorgegangen sind und Gaza geteilt haben.

Die Hamas-Kämpfer sind eingeschlossen. Sie kommen weder rein noch raus. Wer im Norden angetroffen wird, kann schnell von den israelischen Soldaten für einen feindlichen Kämpfer gehalten werden. Faktisch ist der Süden eine Fluchtzone und der Norden die Kampfzone.

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