Berlin. Ein Leo 2 schlägt zwei russische Kampfpanzer in die Flucht. Warum ein Video aus dem Ukraine-Krieg auch für Experten eine Sensation ist.

  • Um den deutschen Panzer Leopard 2 hatte die Ukraine lange gerungen
  • Ein neues Video zeigt nun, warum das Land so sehr um den Panzer kämpfte
  • Darin sieht man, wie der Leopard 2 gegen einen russischen Panzer kämpft. Und gewinnt

Er "liegt" – neben einer Baumreihe – auf der Lauer. Und wartet. Da kommen sie auch schon: Zwei russische T-72-Panzer. Gleich wird der Kampfpanzer Leo 2 A6 der Ukraine sie in die Flucht schlagen.

Ein Video vom Gefecht, das im Netz aufgetaucht ist – auf Telegram-Kanälen – geht seit zwei Tagen viral. Allein der Youtube-Kanal des Militärhistorikers Torsten Heinrich wurde über 350.000 Mal aufgerufen und über 1700 Mal kommentiert. Lesen Sie hier: Putin-Plan - Retro-Panzer T-80 soll es in der Ukraine richten

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Gefechte Panzer gegen Panzer gelten als eher selten. Im Falle des Leopard 2 A6 ist die Aufnahme eine kleine Sensation. Denn es wäre das erste Video von einem Gefecht des Leo in einem Krieg, so Heinrich.

Man muss im Konjunktiv reden, weil die Aufnahme sich schlecht überprüfen lässt. Sie soll vom Beginn der Frühjahrsoffensive gegen Russland im Ukraine-Krieg stammen.

Ukrainer schießen mit der falschen Munition

Der Leo 2 war mit einem Schützenpanzer unterwegs, in diesem Fall mit einem Bradley. Er lag zwar auf der Lauer, aber vermutlich haben die ukrainischen Soldaten eher russische Infanterie erwartet. Mit einem Kampfpanzer hat die Besatzung aus zwei Gründen vermutlich nicht gerechnet:

  • Der Panzer ist nicht optimal geschützt, er steht nicht getarnt hinter Bäumen.
  • Und er schießt auch nicht mit einem panzerbrechenden Wuchtgeschoss.

Die genaue Geolocation ergab 2,26 Kilometer Entfernung. Blitz und Explosion beim Einschlag sprechen laut Fachleuten für Explosivmunition. Es war vermutlich das, was sich gerade schussbereit im Verschluss befand. Es geht schlicht schneller als neu zu laden.

Russen suchen kampfunfähig das Weite

Der Schuss erfüllte seinen Zweck, weil ein russischer Panzer beschädigt wurde und beide T-72 daraufhin die Flucht ergriffen. Vermutlich wurde die Sensorik im Turm des russischen Fahrzeuges stark beschädigt.

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Ein anderer User wundert sich einer Analyse auf Youtube, warum der ukrainische Panzer auch mitten auf dem Weg steht. Das könnte allerdings an der Minenlage liegen.

Dieser Experte lässt aber keinen Zweifel daran, wer aus diesem Gefecht als Sieger hervorging. Es sei ein Sieg für den Leo 2 gewesen, wenn auch kein KO. Der russische Panzer ist nicht mehr kampffähig, aber immer noch fahrtüchtig.

Wichtige Fragen und Antworten: Was ist der Leopard 2?

Der Leopard 2 ist ein deutscher Kampfpanzer der dritten Generation. Er wurde in den 1970er Jahren von Krauss-Maffei entwickelt und trat 1979 in den Dienst, um den früheren Leopard 1 als Hauptkampfpanzer der westdeutschen Armee zu ersetzen.

Welche technischen Spezifikationen hat der Leopard 2?

Der Leopard 2 wiegt 62,3 Tonnen und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 68 Kilometer pro Stunde. Seine Betriebsreichweite beträgt etwa 400 Kilometer, und er wird von einem 1.479 PS starken MTU MB 873 Ka-501 flüssigkeitsgekühlten V12-Zweiturbo-Dieselmotor angetrieben.

In welchen Ländern wird der Leopard 2 eingesetzt?

Neben Deutschland wird der Leopard 2 von den Streitkräften von 13 weiteren europäischen Ländern betrieben.

Russland-Reportagen von Jan Jessen