Berlin. Die AfD hat im “Deutschlandtrend“ ihren höchsten jemals dort gemessenen Wert erreicht. In den Ampel-Parteien macht sich Sorge breit.

Die AfD setzt ihren Umfragen-Höhenflug fort: Im aktuellen ARD-Deutschland erreicht die Partei mit 19 Prozent ihren höchsten, jemals in dieser Umfrage ermittelten Wert. Damit verdrängt die AfD die SPD vom zweiten Platz. Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl kämen die Sozialdemokraten laut der am Freitag im ARD-"Morgenmagazin" veröffentlichte Umfrage nur noch auf 17 Prozent der Stimmen. Die Union wäre mit 29 Prozent wie schon vor drei Wochen die stärkste Fraktion.

Die Grünen kämen erneut auf 15 Prozent, die FDP würde einen Prozentpunkt verlieren und auf sechs Prozent kommen. Für die Linkspartei würden sich unverändert vier Prozent der Wählerinnen und Wähler entscheiden, was für einen Einzug in den Bundestag nicht reichen würde. Die AfD war Anfang Juni bereits im "Sonntagstrend" des Instituts Insa für die "Bild am Sonntag" auf einen Wert von 19 Prozent gekommen.

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AfD-Höhenflug: Alabali-Radovan warnt vor Spaltung der Gesellschaft

Bei der Union sieht man die Ursache für die guten Umfrageergebnisse bei den Ampelparteien. "Wenn schlechte Politik gemacht wird, und die kann vor allen Dingen eine Regierung machen, dann ist es ein Konjunkturprogramm für die politischen Ränder", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU) am Freitag im "Morgenmagazin". Was die AfD an Prozentpunkten zulege, nehme die Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP ab.

Die Antirassismus-Beauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, reagierte besorgt auf den Höhenflug der AfD – und warnte vor einer Spaltung der Gesellschaft. "Die Brandmauer gegen die Verfassungsfeinde der AfD darf nicht bröckeln", sagte die SPD-Politikerin dieser Redaktion. "Alle demokratischen Akteurinnen und Akteure tragen Verantwortung, dass wir uns als Gesellschaft nicht spalten lassen."

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Die großen Herausforderungen unserer Zeit geht müssten alle gemeinsam angehen, appellierte Alabali-Radovan. "Deswegen ist es wichtig, dass wir die Debatte um das Jahrhundertthema Migration sachlich führen. Es geht um Respekt, und darum, nicht plump in ‚Die‘ und ‚Wir‘ zu teilen." Als Lösungsbeiträge nannte sie das Demokratie-Fördergesetz und das Fachkräfteeinwanderungsgesetz der Ampel-Koalition.

(csr/fmg)