Berlin. Tödliche Treffen zwischen Menschen und Wölfen oder Bären wird es künftig öfter geben, fürchtet Alexander Dobrindt. Das schlägt er vor.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat sich für den Abschuss gefährlicher Bären in Deutschland ausgesprochen. „Bei den Bären muss man sehr stark auf das Verhalten achten. Im Zweifelsfall muss in dicht besiedelten Gebieten gelten: Der Mensch geht vor dem Bär“, sagte er dieser Redaktion. „Die Entnahme und Umsiedlung von Bären sollte also eher die Regel und nicht die Ausnahme sein."

Lesen Sie das große Interview mit Alexander Dobrindt: "Illegale Migration zurückdrängen - mit Zäunen!"

Dobrindt betonte: „Spätestens seit dem Vorfall in Südtirol, wo ein Bär einen Jogger getötet hat, ist offensichtlich, dass Wolf und Bär auch für den Menschen eine tödliche Bedrohung sein können.“ Daher solle man in dicht besiedelten Gebieten wie in Deutschland deutlich restriktiver mit Wolf und Bär umgehen, als das aktuell der Fall sei. Auch interessant: Italiens Prominente fordern: „Rettet die Problem-Bärin!“

Wölfe breiten sich zunehmend wieder in Europa aus – auch in Deutschland.
Wölfe breiten sich zunehmend wieder in Europa aus – auch in Deutschland. © dpa | Boris Roessler

Ein 26 Jahre alter Jogger war in der bei Urlaubern beliebten norditalienischen Provinz Trentino von einem Bären angegriffen und tödlich verletzt worden. Der Körper des jungen Mannes wies bei seinem Auffinden schwere Bisswunden auf. Details der Autopsie lassen darauf schließen, dass der Mann um sein Leben gekämpft haben muss.

Lesen Sie dazu: Bär streift durch Bayern – Umweltminister reagiert

Dobrindt warnt deutlich: "Werden eskalierende Probleme mit Wölfen haben"

Dobrindt warnte: "Wir werden eskalierende Probleme mit einer zunehmenden Zahl an Wölfen in Deutschland bekommen. Ähnliches kann mit Bären drohen.“

Beim Wolf habe er eine unmissverständliche Position, so Dobrindt: „Der Wolf gehört in den Zoo und nicht auf die Weide. Deswegen braucht es eine andere Wolfsbejagung, als das derzeit der Fall ist.“ Wölfe könnten gefährlich sein für den Menschen und seien eine erhebliche Bedrohung für Nutztiere. „Deswegen befürworte ich den Abschuss von Wölfen.“

Tödlicher Angriff auf Jogger: Bärin ist Schwester von "Bruno"

Der tödliche Angriff auf den Jogger ließ viele Menschen aufschrecken. Die bereits mehrfach auffällig gewordene Bärin JJ4 ist die Schwester des Bären Bruno, der 2006 in Deutschland Schlagzeilen machte. Seine Bezeichnung als „Problembär“ durch den damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber wurde vor 17 Jahren zum geflügelten Wort.

Kommentar zum Thema: Mini-Comeback? Nein, für Bär und Wolf ist es zu spät

Erst vor wenigen Tagen tauchten in Deutschland erneut Bären auf. Im oberbayerischen Landkreis Rosenheim riss ein Braunbär zwei Schafe auf einer Alm. Ein drittes Tier wurde verletzt, es musste daraufhin getötet werden. Am Freitagnachmittag wurde im österreichischen Grenzgebiet der Landkreise Rosenheim und Miesbach wiederum „ein Trittsiegel eines Bären im Schnee“ dokumentiert, so das Bayerische Landesamt für Umwelt. Ob die Spur zu dem Bären gehört, der die Schafe getötet hat, ist unklar. (mit Material von dpa)