Berlin. Die Entwicklungsministerin sagt weitere Unterstützung im Kampf gegen den Hunger auf der Welt zu. Das sei nötiger als je zuvor.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze hat weitere Unterstützung im Kampf gegen den Hunger zugesagt. „Die Hungerkrise wird uns bis weit ins nächste Jahr beschäftigen“, sagte die SPD-Politikerin unserer Redaktion. „Wir werden auch 2023 nicht nachlassen. Unser Engagement gegen den Hunger ist auch eine Frage der geopolitischen Glaubwürdigkeit.“

Deutschland habe „trotz knapper Mittel noch nie so viel in Ernährungssicherheit investiert wie in diesem Jahr“, betonte Schulze. Das sei auch nötiger gewesen als je zuvor. Als G7-Präsidentschaft habe Deutschland im Bündnis für globale Ernährungssicherheit alle Kräfte gebündelt.

Das Entwicklungsministerium hat nach eigenen Angaben in diesem Jahr knapp 1,4 Milliarden Euro zusätzlich in globale Ernährungssicherheit investiert. Insgesamt belaufen sich die Mittel demnach auf rund 3,5 Milliarden Euro. Auch die erst im November aus dem Entlastungspaket bereitgestellten 495 Millionen Euro seien bereits ausgezahlt worden und würden in den nächsten Monaten umgesetzt.

Einen Schwerpunkt der Unterstützung legt die Bundesregierung nach eigener Darstellung dort, wo der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ohnehin vorhandene Notlagen verschärft. Das gelte zum Beispiel für die mehrjährige Dürre in Ostafrika und die von Klimawandel und bewaffneten Konflikten besonders betroffene Sahel‐Zone.

Svenja Schulze: Kampf gegen Hungerkrise ausweiten

Mit den Sondermitteln in Höhe von 495 Millionen Euro werde das Ministerium beispielsweise den deutschen Beitrag zum Welternährungsprogramm um 50 Millionen Euro erhöhen, heißt es in einem Papier des Ministeriums zur Umsetzung der Sondermittel, das unserer Redaktion vorliegt. Außerdem könne die Initiative des internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung zur Krisenreaktion mit 30 Millionen Euro ausgestattet und die Unterstützung des UN-Kinderhilfswerks für die Mutter-Kind-Gesundheit um 60 Millionen Euro erhöht werden.

„Wir müssen unseren Partnern im globalen Süden zeigen, dass wir ernsthaft an nachhaltigen Lösungen arbeiten“, sagte Schulze. „Das gemeinsame Ziel ist, Import-Abhängigkeiten zu reduzieren und die Ernährungssysteme so krisenfester zu machen.“

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