Washington. Der frühere Chefstratege von Ex-Präsident Donald Trump muss wegen Missachtung des Gerichts in Haft. Warum er keine Reue zeigt.

Der frühere Chefberater von Ex-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, muss wegen „Missachtung des Kongresses“ für vier Monate ins Gefängnis. Außerdem wird eine Geldstrafe von 6500 US-Dollar fällig. Das entschied am Freitag Bundesrichter Carl Nichols in Washington.

Die Anklage hatte sechs Monate Haft und 200.000 US-Dollar Geldstrafe gefordert. Richter Nichols betonte, Bannon habe bis zuletzt keine Reue gezeigt. Nichols stellte in Aussicht, dass er die Strafe auf Eis legt, wenn Bannon zügig in Berufung gehen sollte.

USA: Bannon hatte im Weißen Haus anfangs großen Einfluss

Der 68-jährige Bannon, der in der Frühphase der Trump-Präsidentschaft maßgeblichen Einfluss im Weißen Haus besaß, hatte sich der Vorladung des Untersuchungsausschusses zum Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021 widersetzt und die Herausgabe von Dokumenten verweigert.

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Bannon warf dem Gremium vor, einen „Schauprozess” zu veranstalten. Zwischenzeitlich berief er sich auf ein Zeugnisverweigerungsrecht, dass ihm Trump eingeräumt habe.

USA: Vor dem versuchten Staatsstreich war er im Bilde

Bannon war, wie sich durch den U-Ausschuss herausstellte, vor dem versuchten Staatsstreich in der Herzkammer der US-Demokratie umfassend im Bilde. Am 5. Januar 2021 heckte er mit anderen Trump-Getreuen im Willard-Hotel am Weißen Haus Pläne aus, wie der Wahlsieg von Joe Biden am besten zu hintertreiben wäre.

In seinem Podcast „War Room” versprach er seinem Publikum am Vorabend des blutigen Angriffs aufs Kapitol, dass „morgen die Hölle losbrechen wird”. Bannons Anwälte, die eine Bewährungsstrafe vorschlugen, kündigten die Anfechtung des Urteils an.

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