Berlin. . Friedrich Merz hatte ein soziales Pflichtjahr gefordert. Die SPD-Jugend kritisiert “Ignoranz“ gegenüber dem Engagement junger Menschen.

Die Jusos lehnen den Vorstoß von CDU-Chef Friedrich Merz für ein soziales Pflichtjahr strikt ab. "Schon jetzt engagieren sich viele junge Menschen in Vereinen, Organisationen und Bewegungen", sagte der stellvertretende Juso-Vorsitzende Lasse Rebbin unserer Redaktion. "Ihnen von oben herab ein Pflichtjahr vorzuschreiben, zeugt von Ignoranz gegenüber diesem Engagement."

Rebbin kritisierte: "Ausgerechnet nach einer Pandemie mit mehreren Lockdowns und mitten in einer sich stetig verschärfenden Energiekrise, die auch junge Menschen massiv finanziell belastet, einen solchen Vorschlag zu äußern, zeigt, welches Bild Friedrich Merz von jungen Menschen hat."

Auf dem CDU-Parteitag im September soll es zwei Anträge für ein "Deutschland-Jahr" geben. Merz sagte, er habe noch keine abgeschlossene Meinung, seine grundsätzliche Haltung gehe in Richtung eines verpflichtenden Jahres anstatt eines freiwilligen Engagements.

"Die Probleme, die vermeintlich damit in sozialen Bereichen wie der Pflege gelöst werden sollen, werden dadurch nicht besser", sagte Rebbin. Vielmehr brauche es höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen, um den Beruf attraktiver zu machen. "Damit spricht nichts dafür, junge Menschen zu einem Pflichtjahr zu zwingen. Vielmehr muss ihr aktuelles Engagement mehr gewürdigt und gefördert werden." (fmg)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.