Berlin . Die russische Botschaft in Südafrika hat einen schiefen historischen Vergleich angestellt. Die deutsche Botschaft reagierte umgehend.
Auslandsvertretungen von Staaten sind in der Regel stets um Diplomatie bemüht, das ist ihre Aufgabe. Doch nun hat die deutsche Botschaft in Südafrika bewiesen, dass es in den sozialen Medien angesichts des Krieges in der Ukraine mitunter auch für Diplomatinnen und Diplomaten schwer ist, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Auf einen Tweet der russischen Vertretung in Südafrika reagierte das Social-Media-Team der deutschen Botschaft mit ungewöhnlich undiplomatisch – und sprach eine deutliche Sprache.
Deutsche Botschaft in Südafrika wird deutlich
Die russische Botschaft hatte sich bei Twitter für zahlreiche Solidaritätsschreiben aus Südafrika – sowohl von Einzelpersonen wie von Organisationen – bedankt. "Wir schätzen Ihre Unterstützung und sind froh, dass Sie heute an unserer Seite stehen, da Russland - wie vor 80 Jahren - den Nazismus in der Ukraine bekämpft", heißt es in dem Tweet. Eine "Entnazifizierung" der Ukraine führte Kremlchef Wladimir Putin bereits in seiner Kriegserklärung als einen der Gründe für den Einmarsch in das Land hat.
NS-Vergleich zur Ukraine: Deutsche Botschaft spricht Klartext
Ein Vergleich, bei dem sich die deutsche Botschaft in der Hauptstadt Pretoria nicht zurückhalten konnte: "Sorry, aber da können wir nicht still bleiben, das ist einfach zu zynisch", heißt es in der Reaktion auf den russischen Beitrag. Russland schlachte in der Ukraine aus Eigennutz Männer, Frauen und Kinder ab. Dies sei definitiv keine Nazi-Bekämpfung. "Schande auf jeden, der drauf reinfällt", heißt es in der Reaktion, die mit dem Nebensatz in Klammern endet: ("Leider sind wir eine Art Experten, wenn es um Nazismus geht)".
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Während der Tweet der russischen Botschaft am Sonntagmorgen (Stand: 10 Uhr) rund 19.000 Likes hatte, markierten rund 80.000 Personen den Konter der deutschen Auslandsvertretung mit einem Herz.
Weitere Reaktionen aus dem Netz ließen nicht lange auf sich warten: "Für euch repariert. Südafrikaner stehen der Ukraine bei", schrieb ein Twitter-Nutzer – und tauschte kurzerhand in dem Tweet der russischen Botschaft per Bildbearbeitung die russische mit der ukrainischen Flagge aus.
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(dpa/raer)