Berlin . Wladimir Putin hat einen Krieg ausgelöst. Ein US-Senator will ihn dafür tot sehen – und zieht Vergleiche zur deutschen Geschichte.

Seit 1976, seit Präsident Gerald Ford, gibt es in Amerika eine Verfügung, die politische Attentate auf ranghohe Vertreter anderer Staaten verbietet. Das hindert einen der schillerndsten republikanischen Senatoren nicht daran, genau das im Ukraine-Krieg gegen die Ukraine zu fordern. Im Visier: Präsident Wladimir Putin.

Lindsey Graham aus South Carolina bemühte Vergleiche mit Julius Cäsar und dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler im Juli 1944 und fragt offen: "Gibt es einen Brutus in Russland. Ist da ein erfolgreicherer Oberst Stauffenberg im russischen Militär?"

Der einzige Weg, wie der Krieg in der Ukraine enden könne, sei, dass jemand in Russland "diesen Typen aus dem Weg räumt", erklärte der langjährige Donald Trump-Vertraute via Twitter und im Sender Fox News. "Sie werden ihrem Land und der ganzen Welt einen großen Dienst erweisen", appellierte Graham am Mikrofon an die russische Opposition.

Attentat gefordert: Graham ist nicht der einzige

Zuvor hatte Sean Hannity, einer der einflussreichsten TV-Moderatoren der Vereinigten Staaten, ähnlich argumentiert. Es sei eine "einfache Regel", dass, "wer unschuldige, unabhängige Staaten überfällt und unschuldige Männer, Frauen und Kinder tötet, nicht verdient, am Leben zu sein".

Hannity, ebenfalls ein ideologisch enger Weggefährte Trumps, sagte in seiner Sendung: "Wer der Schlange den Kopf abschneidet, der tötet die Schlange. Und im Moment ist Wladimir Putin die Schlange." Diverse Staatsrechtler reagierten erschrocken auf die Lynch-Justiz-Appelle. Putin zu töten, werde den Kreml-Chef zum "Märtyrer" machen.

Mit ihren Vorstößen begeben sich Graham wie Hannity in Widerspruch zu ihrem Idol Trump. Der Ex-Präsident hatte Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine als "ziemlich clever" bezeichnet. (diha)

Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt

Dieser Artikel erschien zuerst auf www.waz.de.