Berlin. Ein Regierungs-Jet legt beinahe eine Bruchlandung in Berlin hin und sorgt für monatelange Spekulationen. Wie es zum Zwischenfall kam.

Nach der Bruchlandung eines Regierungs-Jets auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld vor sieben Monaten steht die Ursache fest. Der fehlerhafte Wechsel eines Bauteils in der Steuerung des Flugzeugs hatte die Landung erschwert.

Zu diesem Ergebnis ist der General Flugsicherheit der Bundeswehr, Peter Klement, bei seinen Untersuchungen gekommen. Hinzu sei „mangelnde Sorgfalt bei der Funktionsüberprüfung“ gekommen. „Die Folge waren Steuereinschränkungen, die die Stabilität des Flugzeugs im Kurvenflug gravierend beeinflusst haben.“

Lufthansa-Techniker mit Panne bei Regierungsflieger – Das muss man wissen:

  • Für den Beinahe-Crash an einem Regierungsflieger ist offenbar eine Firma der Lufthansa verantwortlich
  • Am 16. April war es auf dem Flughafen Schönefeld beinahe zu einem Unglück gekommen
  • Die Maschine vom Typ Bombardier Global 5000 sollte am nächsten Tag Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fliegen

Lufthansa-Firma überprüfte Maschine

Die Panne an der kleinsten Regierungsmaschine vom Typ Bombardier Global 5000 war am 16. April aufgetreten. Nach einer grundlegenden Instandsetzung durch Lufthansa Bombardier Aviation Services (LBAS) in Schönefeld war die Maschine auf dem Weg zurück zum Standort der Bundeswehr-Flugbereitschaft in Köln, als die Steuerung teilweise versagte.

Kurz nach dem Start kehrte der Flieger um und setzte zur Notlandung in Berlin-Schönefeld an. Dabei schrammten beide Tragflächen über den Boden, ein schweres Unglück wurde nur knapp verhindert. An Bord waren die beiden Piloten und eine Flugbegleiterin.

Nur einen Tag später hätte das Flugzeug Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Stuttgart bringen sollen. Der Bericht soll in den nächsten Tagen innerhalb der Luftwaffe verteilt, aber nicht veröffentlicht werden. Der „Spiegel“ hatte bereits am Montag daraus zitiert.

Lufthansa bemängelt „Systemfehler“

So teuer kann Fehlverhalten im Flugzeug werden

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    Ein Sprecher von Lufthansa Technik betonte, dass es sich bei der Panne nicht um einen „Systemfehler“ an dem Flugzeug gehandelt habe, sondern um „einzelne Arbeitsfehler bei der LBAS, die gerade in ihrer Verkettung mit anderen außerhalb der LBAS liegenden Umständen nicht hätten vorkommen dürfen“. Als Gesellschafter der LBAS bedauere Lufthansa Technik das sehr.

    Immer wieder ist es in der Vergangenheit zu Pannen bei Regierungsfliegern gekommen.

    Ein Überblick:

    (jb/dpa)