Berlin. Boris Johnson will laut einer britischen Nachrichtenagentur doch den Brexit verschieben. Ein entsprechender Antrag sei geplant.

Brexit und kein Ende: Der britische Premierminister Boris Johnson scheint eine Rolle rückwärts machen zu wollen. Berichten zufolge will er nun doch eine Verlängerung der Austritts-Frist beantragen, sollte kein Deal mit der EU zustande kommen.

Das geht der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge aus einem Dokument hervor, das am Freitag einem Gericht in Schottland vorgelegt wurde. Das britische Parlament hatte im September ein Gesetz verabschiedet, das den Premier dazu verpflichtet, eine Brexit-Verschiebung zu beantragen, sollte bis zum 19. Oktober kein Abkommen ratifiziert sein.

Abgeordnete wollen nun gerichtlich feststellen lassen, dass Johnson das Gesetz befolgen muss. Vor Kurzem hatte der Regierungschef noch gesagt, er wolle „lieber tot im Graben“ liegen, als eine Verschiebung der Brexit-Frist zu beantragen.

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Johnson hatte jedoch stets betont, dass er nicht gegen das Gesetz verstoßen und das Land trotzdem am 31. Oktober aus der Staatengemeinschaft führen werde, „komme, was wolle“. Spekuliert wird daher, dass Johnson ein Schlupfloch suchen könnte, um die Brexit-Verschiebung zu verhindern. Einem Antrag auf Verlängerung müssten alle 27 bleibenden EU-Staaten zustimmen.

Zuvor waren Pläne bekannt geworden, dass er das Parlament erneut in eine Zwangspause schicken wollte. Besonders kritisch wäre der Brexit für Irland – viele haben Angst, dass der Terror zurückkehrt. Wohl auch das Hin und Her in Sachen Brexit hat den Preis für ein Banksy-Werk in die Höhe getrieben. (dpa/ses)